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Reisebericht-Rafi-FotoFür unsereins eher unüblich unvorbereitet auf nach Prag. Bisher ein vegan-blinder Fleck, aber angesichts der vielen Treffer auf Happycow wurde die Reise sorglos in Angriff genommen. Als Challenge zudem die Sprachbarriere, wobei Englisch im Dialog durchaus ausreicht.

Soviel vorweg und als Zusammenfassung: Der Aufenthalt war in Vegan-Hinsicht überraschend positiv bis umwerfend. Ob generell vegan Optionen auch in den normalen Restaurants möglich sind, wurde nicht probiert, da die Auswahl an veganen (fast alle im Bericht hier!) oder vegi – Lokalen so umfangreich ist. Fast alle führen auch eine aktive Facebook-Präsenz und präsentieren laufend das aktuelle Angebot um die tägliche Entscheidung, wohin es gehen soll, zu vereinfachen.

prag_vegan_bericht_37Zu den Highlights zählen das Plevel, das Moment, das LoVeg und der Veggie Place. Das Maitrea wurde aus Zeitmangel nicht probiert. Eine Reise ist Prag allemal Wert und für Vegan-Interessierte ist das Angebot riesig und spannend. Zudem sind die Preise für das Essen sehr günstig. Nur die Umrechnung in Tschechische Kronen bereitet etwas Kopfarbeit, da Tschechien den Euro nicht eingeführt hat.

Hier der ausführlichere Bericht zu den einzeln gescouteten Restaurants. (Bilder – Galerie siehe am Ende des Berichtes).

Im Mr. Hau wird zwar nicht gehauen, schon gar keine Tiere, denn alles ist vegan. Der Höhlengroove im Sous-sol liegenden Lokal wird durch die vielen Lampions und dem Kitsch stark von dem eher uneinladend präsentierten Buffet mit seinen fritierten Bällchen, Reisgerichten und etwas traurig aussehenden Salat- & Gemüsegerichten kontrastiert. Von der Karte bestellt, kommen die Gerichte hingegen heiss und versalzen. Die Vleischalternativen spielen die Hauptrolle und das etwas Lieblose der Loving Huts schimmert durch. Davon gibt es etliche in Prag und sichern schon mal das kostengünstigste vegane Überleben dort.

Im Plevel (Jindrišská) beim Wenzelplatz leuchten die rohen und sonstig veganen Äuglein. Ganz leicht abseits des zentralen Wenzelplatz in einem kleinen Einkaufscenter ist das schmucke Restaurant eingenistet. Einige der rohen Speisen sind ausgestellt und die Karte mutet interessant an. Von rohen Spezialitäten wie Raw Pancakes über den English-Breakfast bis zum Portobello Burger, Spaghetti Bolo mit Walnuss Bällchen und auch lokalen Gerichten wie Gulash oder Dumplings. Der Burger hat einen Pilz als Deckel und die Chorizo ist eine rohe Scheibe mit Nüssen. Er ist etwas gewöhnungsbedürftig aber schmackhaft, zusammen mit den öligen Potatoecuts doch eher klein geraten aber trotzdem sättigend.

prag_vegan_bericht_09Das Beas-Dhaba bietet ein umfangreiches indisches Buffet bei dem vegan in den einzelnen Speisen gut gekennzeichnet ist. Das Sushi müsste nicht sein, dafür sind die Samosas, der Reis, Daal und die Curries mit den verschiedenen Chutneys sehr lecker. Die Bestückung auf den Blechteller in die einzelnen Vertiefungen ist für den/die Ungeübten nicht ganz einfach, aber das Resultat lässt sich zeigen.

Im zweiten Plevel (Krymská) etwas nördlich mit einem der roten Trams gut erreichbar sitzt man am steilen Hang gemütlich auf Holzbänken. Das Menu ist etwas anders als im ersten Plevel, hat aber auch rohe und lokale Gerichte. Beim Gulash mit (Kartoffelknödel) zerläuft nicht nur schon die Beschreibung auf der Zunge:

bramborovym

 

– auch das Gericht schmeckt vorzüglich und herzhaft deftig. Das rohe Stück Schoko-Kokos Kuchen zum Nachtisch trägt zusätzlich zu einem sehr guten Mahl bei. Erfreulich auch, dass an einem Sonntag das Lokal sowohl von Locals als Touristen rege frequentiert wird.

Im relativ neuen und angenehm modern eingerichteten Veggie Point Restaurant ist die Auswahl fein und alles in bio und vegan: Burger in verschiedenen Varianten (Tempeh Bacon Cheese, Guacomole usw.), zudem Sandwiches (Reuben, Tuna) Wraps und Salate. Der beliebte Bulgur ist hier omnipräsent im Angebot und jeweils ein wechselndes Hauptgericht (zB Spaghetti, Meatloaf mit Potatopurée). Zudem locken Desserts und Cupcakes aus der Vitrine.

Das LoVeg liegt am Hang unter dem Aussichtsturm Petkín im Stadtteil Kleinseite (Malá Strana).  Einige gewundene Treppen hoch wartet das gemütlich, rustikale Restaurant mit einer Mischung von lokalen Speisen wie auch Burgers und Co. auf. Das traditionelle Svícková wird probiert und es enttäuscht nicht. Die gelbe Sauce mit Preiselbeeren auf etwas vleischigem (veganskymi kousky) mit dem brotigen Dumplings dazu ist fein und füllend. Der Caesar-Salad lässt die Kapern vermissen, mundet aber trotzdem. Der Randen-Schokokuchen ist hingegen etwas zu trocken an diesem Brand heissen Abend in Prag. Trotzdem ist das LoVeg den steilen Aufstieg oder nach einem Erklimmen des Aussichtstums (kostenpflichtig) mit grandioser Aussicht auf Prag beim Abstieg wert.

IMG_4806Im grün gehaltenen Puro, das scheinbar ein Mini-Ableger mit den „best-of“ der Veganz-Produkte zum Verkauf beinhaltet, gibt es Bagels, Wraps und jeweils ein Tagesgericht. Der Bulgur-Tempeh Wrap wird mit einem Klecks Mayo und Salat erfrischt. Ein durchdachtes Konzept, dass sich seit einem Jahr einiger Beliebtheit erfreut und sicher zum fixen Vegan-Shopping Angebot wird.

Einige Schritte nur weiter Richtung Norden liegt das Moment an einem Park unweit des Fernsehturms Žižkov mit den Baby-Figuren die raufklettern. Das Lokal sowie die Karte machen einen sympathisch alternativen Eindruck. Der BBQ-Burger ist gut, wenn nicht sogar der beste bisher. Die Wedges dazu aber dry fail. Dafür die Schokotorte ein Traum. Die verschieden selbstgemachten Cookies im Glas zum mitnehmen ideal für die harten Zeiten.

IMG_4580In einem etwas modernerem Quartier sind das Nahore, Vegetka und Raw For You. Das letztere ist nur Take-Away und die Wartezeit neben der Baustelle verleitet an diesem Mittag zum Weitergehen. Das Vegetka ist eines dieser asiatischen Buffets mit durchwegs gelangweilten Angestellten und leicht religiös spirituell gefärbtem Interieur und daher eher für Ausnahmefälle oder Grosshunger-Anfälle zu empfehlen. Und obwohl diese Asia-Lokale wie Loving Hut und Co. oft gross „vegan“ auf der Fassade angeschrieben haben, scheint die Wirkung generell mehr als frag- oder unterstützenswürdig. Die Wahl fällt also aufs Nahore. Zur kleinen aber feinen, ausschliesslich veganen Menu-Auswahl mit Stir-fry Tofu, Zeleninove Risotto, Salat mit Tempeh fällt die Wahl wiederum zu Vergleichszwecken auf den Vege-Burger. Das Patty ist ein fettes Stück marinierter Seitan in einem knusprig, rotem(!?) Bun. Die Pastinaken-Frites dagegen ölig und die Soyaneze eher fad. Dass das in einer Take-Away Box auf einem Teller serviert wird, verwundert zusätzlich, ist aber praktisch, falls man nicht aufessen mag, was bei unsereins eher seltener der Fall ist.

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Gleich um die Ecke ist eines der Country Lifes- und damit eine kleine Zeitreise in die 20jährige Vergangenheit wo es dieses Lokal unter selbem Namen in London gab und schon damals zu einem seriösen Mindfuck geführt hat wie gut und vielfältig vegan am Buffet sein kann. Leider ist das Konzept scheinbar im 20en Jahrhundert stehen geblieben und der Ökomief überwiegt trotz riesigem Angebot an V-Produkten. Die hauptsächlich auf Tschechisch angegebenen Inhaltsangaben machen den Einkauf im Laden eher schwierig. Die Soyaneze, Bramboryzalad und Klösse finden aber den Weg ins Körbchen und munden auf der Heimreise dann besonders gut.

Am letzten Abend doch noch Raw im Secret of Raw. Die kühle Thai-Coconut-Soup ist an diesem lauen Abend ein Gedicht. Der Algensalat zwar etwas gewöhnungsbedürftig, der Avocadodip mit den Crackers dazu wunderbar. Die Banana-Pancakes mit Schokocréme und Granola das Highlight dieser für Prag doch eher zu kurzen Raw-Exkursion. Das Restaurant liegt an einer Hauptkreuzung mit Sicht auf den Hauptbahnhof, was aber trotz Aussenplatz auch die Italienische Truppe am Nebentisch nicht stört und wie auch in ganz Prag der Verkehr eher gelassen wahrgenommen wird.  Im etwas entfernten aber verwandten Sweet Secret of Raw haben sie sich ausschliesslich auf die süsse Rühkost spezialisiert und es gibt in der Vitrine ca. ein Dutzend farbige und verzierte rohe Torten ausgestellt, die sicher das nächste Mal bei einem Besuch in Prag gekostet werden müssen.

Hier einige Impressionen von den Lokalitäten und Gerichten:

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