27. Mai 2020

18 Produkte, die ganz nebenbei vegan sind

Die Läden verkaufen viele Lebensmittel, von denen man nicht auf Anhieb denkt, dass sie vegan sind. «Accidentally vegan» nennen sich die Produkte, die zwar ohne tierische Bestandteile, aber nicht explizit für Veganer*innen hergestellt wurden. Sie zu kennen, erleichtert den Umstieg und zeigt: Vegan ist viel einfacher, als man denken könnte! Gastbloggerin Caro von extraveganzen.com verrät ihre Lieblingsprodukte, die eh vegan sind.

Die Basics

1. Cerealien

Natürlich macht es Spass, sein eigenes Granola herzustellen. Unbedingt nötig ist es jedoch nicht. In punkto Müeslischale besteht der matchentscheidende Akt in der Regel darin, dass ihr eure Cornflakes nicht in Milch, sondern in Pflanzendrink ertränkt. Ob Haferflocken, Cornflakes oder fixfertige Müslimischungen mit Trockenfrüchten oder Knuspereinlage – auf Cerealien werdet ihr oft das Vegan-Label entdecken.

2. Brot und Brötchen

Ursprünglich enthält Brot keinerlei tierische Erzeugnisse, sondern nur Mehl und Wasser sowie Hefe oder Sauerteig, der seinerseits wieder aus Mehl und Wasser hergestellt wurde. Wer jedoch heutzutage auf die Zutatenlisten schaut, wird meist eine ganze Menge von verschiedenen Ingredienzen entdecken. 

Und leider findet sich darunter auch ab und zu ein tierischer Bestandteil wie etwa Milchpulver. Deshalb ist, wenn man neue Sorten erkundet, der Blick auf die Verpackung oder die Nachfrage beim Bäcker des Vertrauens ratsam. Dann lässt es sich unbeschwert geniessen, insbesondere mit dem richtigen Aufstrich, wie zum Beispiel…

3. Konfi

Konfitüre ist ja geliertes Fruchtmus. Das lässt die Befürchtung zu, dass darin Gelatine enthalten ist, womit der Aufstrich nicht einmal vegetarisch wäre. Zum Glück wird für die handelsüblichen Fruchtkonfitüren jedoch Apfelpektin als Geliermittel verwendet. 

4. Erdnussbutter

Dem unveganen Namen zum Trotz besteht diese lediglich aus Erdnüssen und manchmal etwas Zucker, Öl und Salz. Mein Favorit als Verpflegung auf ausgedehnten Wander- oder Radtouren ist Vollkornbrot mit einer üppigen Schicht Erdnussbutter und einem Topping aus Studentenfutter.

5. Margarine

Hier gilt: Erst checken, dann schmieren. Manche Hersteller haben die Unart, eine sogenannte «feine Butternote» oder gar tierische Fette und Milch hinzuzufügen.

Es gibt aber eine grosse Auswahl an Margarinen, in denen nur pflanzliche Fette enthalten sind und auch kein Vitamin D, das von Tieren gewonnen wird, zugesetzt wurde. Dafür muss man auch nicht tief in die Tasche greifen, denn sowohl Coop als auch Migros haben unter ihren günstigen Eigenmarken rein vegan gelabelte Streichfette.

Noch eine Prise Salz und einen Teppich aus Brunnenkresse darauf drapieren und schon ist man im Himmel.

Aber natürlich gibt es noch viele weitere leckere Möglichkeiten, womit ihr euer Brot bestreichen könnt.

6. Hummus

Aka Hu-mmhh-us. Diese köstliche Creme aus Kichererbsen und Sesampaste findet ihr in jedem halbwegs gut sortierten Supermarkt.

7. Ajvar

Diese traditionelle Paste aus Südeuropa besteht hauptsächlich aus gerösteten Peperoni und eignet sich hervorragend als Brotaufstrich.

8. Guacamole

Avocados, klein geschnittene Zwiebeln und Tomaten, einen Spritzer Zitrone und Salz. Mehr wird dafür gar nicht benötigt. Wenn es schnell gehen soll, findet ihr sie jedoch auch im Kühlregal fast jeden Supermarkts. Ob als Dip für Gemüsesticks, zu Ofenkartoffeln oder einfach aufs Pitabrot – diese mexikanische Köstlichkeit ist universell einsetzbar. Ausserdem ist sie bestens geeignet, um eure eigenen Fajitas zu befüllen. 

9. Fertigteige

Oft haben Arbeitskollegen oder Gäste schon grosse Augen gemacht, wenn ich ihnen einen Kuchen oder einer Wähe auftischte, die ich aus Zeitgründen mit gekauftem Teig hergestellt hatte. Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein, aber tatsächlich: Praktisch alle handelsüblichen Kuchen-, Blätter- und Pizzateige werden lediglich mit pflanzlichen Fetten und ohne Eier oder Milchprodukte hergestellt. Von wegen vegan zu backen sei kompliziert. (Was es im Übrigen nicht einmal ohne Zuhilfenahme von Fertigteigen ist). Ob deftige Gemüsewähen, handgemachte Gipfeli oder nach eurem Gusto belegte Pizzen, eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Rettungsanker im Restaurant

10. Pommes Frites

Fast jedem ist es wohl schon einmal passiert, dass man den gesunden Hunger während einer Wanderung oder eines Skiausflugs unterschätzt hat. Oder man hat nur süsse Riegel dabei und dann kommt der «Gluscht» auf Salziges.

Zum Glück serviert so ziemlich jede Bergbeiz Pommes. In den meisten Fällen sind die vegan, dennoch empfiehlt es sich, kurz nachzufragen.

Vorsicht geboten ist zudem in einigen Fällen aufgrund milchbasierter Aromen. Dafür kannst du beim Ketchup herzhaft zugreifen: Das ist nämlich fast immer pflanzenbasiert.

11. Teigwaren

Italienische Pasta besteht in der Regel zu 100% aus Hartweizengriess. Leider benutzen dennoch viele Restaurants Eierteigwaren. Deshalb am besten immer zuerst nachfragen, ob nicht solche verwendet werden. Dann steht dem Genuss von Pasta mit Tomatensauce nichts mehr im Weg. Auch eine tolle Option – vorausgesetzt ihr müsst danach nicht gleich in ein Meeting – sind Spaghetti aglio e olio. Knoblauch und Olivenöl sind schliesslich in jedem Restaurant zu finden.

12. Falafel

Eure Arbeitskolleg*innen wollen am Mittag unbedingt zum Dönerstand? Kein Problem, denn so gut wie immer werden dort auch Falafel angeboten. Die würzigen Bällchen aus Kichererbsen sind lecker und halten lange satt. Meist muss man nur sagen, dass man keine Joghurtsauce drin haben möchte. Hat man Glück, führt der Stand auch Tahini (Sesamsauce) oder eine scharfe Sauce, beides in der Regel pflanzlich, sodass der Falafel nicht etwas trocken ausfällt. Dazu ein knackiger Salat mit Essig-Öl-Dressing und dann habt ihr nicht nur Proteine, sondern auch Vitamine getankt.

13. Fajitas

Da Weizentortillas nur aus Mehl und Wasser bestehen, findet ihr beim Spanier oder Mexikaner eigentlich immer etwas Essbares. Einfach Käse und Sour Cream abbestellen und durch mehr Bohnen und Guacamole ersetzen lassen –schon steht der Fajita-Fiesta oder dem Burrito-Bingen nichts im Wege.  

14. Rösti

Verschlägt es euch in ein urchigeres Etablissement, könnte nebst Spaghetti und Salat auch eines der Schweizer Nationalgerichte für euch infrage kommen. Im Restaurant muss man natürlich immer dazusagen, dass statt Butter bitte nur Öl zum Braten verwendet werden soll.

Soulfood

15. Kartoffelchips

Beim Apéro können wir ja zum Glück jeweils sorglos in die Nüsslischale greifen. Auch Kartoffelchips sind vegan – abgesehen von einzelnen Geschmacksrichtungen wie Sour Cream. Grössere Hersteller wie Zweifel oder Pringles zeichnen glücklicherweise klar aus, welche Sorten für Veganer*innen geeignet sind, so dass wir uns das Studium der Zutatenlisten schenken können.

16. Deutsches Bier

Und was passt perfekt zu Chips? Natürlich ein kühles Bier.

Leider kann es durchaus vorkommen, dass während des Herstellungsprozesses tierische Produkte verwendet werden, die später nicht mehr Bestandteil des fertigen Getränks sind. Daher müssen sie auch nicht ausgewiesen werden. Eine Nachfrage bei eurem Lieblingshersteller kann hier Klarheit verschaffen. Auf der sicheren Seite seid ihr übrigens mit deutschem Bier. Dessen Reinheitsgebot schliesst nämlich den Einsatz von Tierprodukten aus.

17. (Manche) Guetzli

Beim Durchstöbern der Süsswarenabteilung seid ihr vielleicht auch bereits auf unerwartete vegane Schätze gestossen. An vielen Orten kann man vegane Prussiens kaufen. Darüber hinaus sind im Coop zum Beispiel von Gran Cereale die «classic»-, «croccante»-  und «frutta»-Varianten vegan. 

Nicht zu vergessen: Der Klassiker unter dem überraschend veganen Gebäck, nämlich Oreos. Von diesen gibt es mittlerweile diverse Varianten, etwa mit doppelter Cremefüllung oder mit Erdnussbutter. Aber allein schon die Originalversion ist so süchtigmachend, dass der eine oder andere Hersteller optisch und geschmacklich ähnliche Kekse fabriziert, welche zum Glück mitunter dann auch vegan sind. 

Oreos zählen zu den bekanntesten Beispielen für  «accidentally vegan»-Produkte. So kursieren zahlreiche Rezepte für ausgefallene Desserts mit Oreokeksen wie diesen Oreo-Smoothie.

18. Einige Pralinés und Schokoladen

So etwa Mon Chéri. Diese Pralinés mit feiner Likörfüllung machen auch als Geschenk etwas her.

Wenn ihr jedoch eher auf pure Schokolade ohne Alkohol steht, werdet ihr oft unter den Zartbitterschokoladen fündig. Dort findet ihr auch die Schweizer Traditionsschoggi Torino von Camille Bloch: Ihr könnt euch an den Sorten «Torino noir», «Torino Mousse Noir» und an den Zartbitter-Schokoladenstengeln gütlich tun. Letztere passen wiederum perfekt zu einem sowieso veganen Brötchen.

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Möchtet ihr noch mehr rein pflanzliche Produkte erkunden? Wie wäre es mit einer Entdeckungstour in eurem lokalen Supermarkt? Wir zeigen im Video, welche Lebensmittel eh bereits vegan sind:

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6 Kommentare

guest
Marlise Buchter
Marlise Buchter
vor 3 Jahre

Danke für dieses Video ….das werde ich machen …mehr auf die Labels schauen ….und für die nächsten 21 Tage befolge ich den Daniel Fast …auch Vegan …
Alles Gute zum neuen Jahr …

Pascal
Pascal
vor 3 Jahre

Danke für diesen Beitrag 🙂

Yvonne Thiele
Yvonne Thiele
vor 3 Jahre

Danke😃bin mega am ausprobieren und erkunden, macht mega Spass!

JS
JS
vor 1 Jahr

Es stimmt, es gibt schon so viele vegane Produkte. Was ich jedoch überhaupt nicht verstehe, warum in der veganen Küche Zucker kein Thema ist. Das ungefähr ungesündestes Lebensmittel überhaupt…! Klar, ist nicht tierisch – höchstens tierisch gut….und leider meistens viel zu süss. Schade also, dass neben vegan das „gesund“ nicht so wichtig erscheint….in keiner veganen Zeitschrift etc. wird weisser, raffinierter Zucker thematisiert!

Susanne Stöckli
Susanne Stöckli
vor 11 Monate

Dass Zucker nicht gesund ist, ist natürlich richtig. Es gibt auch weitere Nahrungsmittel, welche als ungesund gelten könnten. Beim veganen Gedanken geht es jedoch prioritär um das Tierwohl, und eben darum, dass keine tierischen Produkte verzehrt werden. Ich denke, dass die meisten Veganer oder an Veganismus interessierten Verbraucher sich gleichzeitig auch mit dem Thema Gesundheit befassen und sich daher besondere Hinweise bezüglich ungesunden Nahrungsmitteln erübrigen.

Andrea Ott
Andrea Ott
vor 11 Monate

Vielen Dank, sehr informativ!!
Leider muss ich auch glutenfrei essen…… Ev sind auch andere an Rezepten interessiert, die beides erfüllen? Oder habt ihr da schon Tipps?
Liebe Grüsse A.O