„Die neue Lust am fairen Genuss“ Artikel in der BAZ

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Die neue Lust am fairen Genuss„, so lautet der Titel eines BAZ Artikels, der vergangenen Freitag abgedruckt wurde (PDF). Eine rundum gelungene Sache! Wir gratulieren Esther Ugolini zu diesem tollen Artikel.

Hier der ganze Artikel als Text

Basler Zeitung, Freitag, 30. November 2012, Seite 29

Die neue Lust am fairen Genuss

Foodblogs und Kochbu?cher propagieren eine Ernährung ganz ohne tierische Produkte

Vegan essen – das heisst kein Steak, keine Fischstäbchen oder keinen Pouletschenkel auf dem Teller. Aber auch keine Käseplatte, kein Frühstücksei, keinen Milchshake, keine Lammfellstiefel, keine Milchschokolade, keine Daunendecke. Die Verbotsliste, beliebig lange fortsetzbar, beschwört Verzicht und Selbstkasteiung. Jedoch: Ein Blick in die Kochbuchabteilung einer Buchhandlung oder ein paar Klicks im Internet strafen dieses Vorurteil Lügen: Keine faden Körnerzubereitungen, sondern veganer Genuss. Junge Kochvirtuosen, zum Beispiel der deutsche Starkoch Attila Hildmann, schwelgen in Rezepten für vegane Suppen, Hauptspeisen und Desserts. Foodbloggerinnen, zum Beispiel die junge Hamburgerin Sarah Kaufmann, posten frisch-fröhlich Tipps für vegan zubereitete Köstlichkeiten (www.veganguerilla.de).

Vegan ist das neue Vegetarisch

Und während traditionsbewussten Essern eine vegetarische Uni-Mensa in Basel mehr als suspekt ist, findet in Deutschland die zweite Vegan-Fachmesse statt, und die Vegane Gesellschaft Schweiz lädt anlässlich ihres ersten Geburtstags zu veganer Currywurst. Vegan ist das neue Vegetarisch: Fleischverzicht und noch ein Schritt  weiter hin zu einer politischen und ethischen Botschaft: «Keine Gewalt gegen Tiere, Verzicht auf ausbeuterische und qualvolle Tierhaltung und Nahrungsmittelproduktion, Schutz von Tieren, Umwelt und Natur». Vegane Ernährungsrichtlinien kommen indes nicht mehr als dogmatische Vorschriften von der Tierbefreiungsfront daher, sondern sind zum neuen Lifestyletrend mutiert. Den Schritt von der vegetarischen zur veganen Ernährung und Lebensweise begründen viele in erster Linie mit ethischen Überlegungen. «Es ist ganz einfach unnötig, Tierprodukte zu konsumieren», sagt etwa Simon John, Medizinstudent und Parkour-Freizeitsportler aus Basel. «Wir haben eine Nutztierindustrie, die ethisch, ökologisch und auch sozioökonomisch hochproblematisch ist.» Der angehende Mediziner lebt seit einigen Monaten vegan und ist überzeugt, dass eine rein pflanzliche Ernährung ohne Einbussen an Genuss, körperlicher Fitness und Gesundheit absolut möglich ist.

Umstellung erfordert Know-how

Auch für den Basler Vegan-Einsteiger Micha Eichmann ist die Ethik zentrales Thema: «Ich möchte ein gutes Leben führen», sagt er. Die Umstellung auf die vegane Küche erfordert durchaus einiges an Fachwissen über Ernährung. So befürworten etwa alle befragten Vegan-Fachleute klar die separate Einnahme von Vitamin B12; diese Form der Nahrungsergänzung bei veganer Ernährung empfehlen ebenso die veganen Dachverbände wie auch das Bundesamt für Gesundheit. Know-how ist auch beim Kochen gefragt. Während Milch, Joghurt und Co. vergleichsweise einfach durch Sojaprodukte ersetzt werden können, braucht es bei anderen Zutaten für Einsteiger einen Grundstock an veganem  Basiswissen. Auch hier gibt es Hilfe im Netz oder aus dem Bücherregal, zum Beispiel im ansprechend aufgemachten Buch «Vegan kochen. So klappt die Umstellung ». Für nahezu jedes tierische Produkt werden darin mehrere Alternativen angegeben, darunter so unkomplizierte wie Apfelmus als Ei-Ersatz.

«Extrem gut vernetzt»

Mit ein paar Küchen- und Einkaufstricks gibt es so auch vegane Cordon bleu, Fischstäbchen oder Speckwürfelchen – aus Räuchertofu. «Ich bin positiv überrascht, wie einfach es ist, sich vegan zu ernähren», sagt Einsteiger Eichmann, «ich hatte mir das viel schwieriger vorgestellt.» Tatsächlich bietet insbesondere das Internet viele Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten. Auf Facebook oder www.basel-vegan.ch beispielsweise werden Tipps gepostet für vegane Produkte oder Sonntagsausflüge aufs Land – etwa zu veganer Schwarzwäldertorte im Café Belvedere in Ormalingen. Angeboten werden unter anderem ein Blick in die Speisekarten von lokalen Restaurants mit veganen Angeboten oder gemeinsame Shoppingtouren für Vegan-Einsteiger. «Die vegane Community ist extrem gut vernetzt», lobt Micha Eichmann. Daniel Olivier Sutter aus Bern vergleicht die Suche nach neuen veganen Produkten und Zubereitungen gar mit einer Schatzsuche: «Es gibt gar nicht viel zu ersetzen, sondern vielmehr laufend Neues zu entdecken.» Sutter, der seit sechs Jahren vegan lebt, gründet diese Entscheidung auf «kritischem Denken, Mitgefühl und angewandter Ethik» und verzichtet ebenfalls konsequent auf tierische Produkte in Kleidung oder Gebrauchsgegenständen. Wie streng man mit sich selber ist, definiert jede vegan lebende Person für sich selbst. «Veganismus ist keine Religion. Ich bin nur mir selbst Rechenschaft schuldig», betont Simon John. Bei aller Verve für den veganen Lebensstil: Ein paar tierischen Gelüsten trauern zuweilen auch überzeugte Veganer nach. Was wird ab und zu mal vermisst? «Raclette und Fondue» gesteht Micha Eichmann, und Daniel Olivier Sutter schnuppert jeweils sehnsüchtig, wenn er an Döner-Läden vorbeigeht. «Wenn ich Kebap rieche, dann finde ich das immer noch sehr lecker», sagt er, «das werde ich wohl nicht los.» In Versuchung kommt er trotzdem nicht: «Früher habe ich Kebap geliebt – heute liebe ich eben die Tiere mehr!»

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