Stellungnahme zum Artikel in der NZZ

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vischeIn dem Artikel «Vische» stinken nicht vom 23.6.2014 in der NZZ wirft der Autor Urs Hafner der VGS vor, sie betreibe „lebensferne Theorie“, verschwende das „Potenzial des Veganismus“, produziere „uninformierte Konsumenten“ und tue dies zum „Selbstzweck“. Die VGS predige zu wenig Verzicht und Askese und führe nicht zuletzt zu einer falschen Weltanschauung.

Begründet wird dies seltsamer Weise damit, weil die VGS als Alternative zu tierlichen Nahrungsmittel Produkte auf Soja- oder Weizenbasis aufführt und teilweise propagiert. Dazu möchte die VGS hier Stellung beziehen.

Die Replik seitens Giordiano Bruno Stiftung ist hier zu finden.

Hart an der Verleumdungsgrenze

Die Argumentation des Artikels tendiert in die Richtung der Natürlichkeits-Debatte, biegt ab zum naturalistischem Fehlschluss und endet mit dem abstrus anmutenden Vorwurf, die „Kultur“ an sich misszuverstehen. Die VGS weist die im Artikel von Herrn Hafner angebrachten Vorwürfe mit aller Vehemenz zurück. Die Kritik ist aus Sicht der VGS hart an der Verleumdungsgrenze, schlichtweg falsch und schlecht recherchiert.

Vielfalt ist Teil der veganen Lebensweise

Auf der veganen Ernährungspyramide auf der Website der VGS kommen die in der Kritik stehenden Produkte (ausser Tofu) nicht einmal vor. In den Empfehlungen der VGS werden diese Produkte ebenfalls nur am Rande erwähnt. Es ist aus Sicht der VGS selbstverständlich und offensichtlich, dass in einer veganen Ernährung der Anteil von Gemüse, Früchte, Hülsenfrüchte, Brot, Reis, Teigwaren, Kartoffeln usw. massiv stärker vertreten sind. Das scheint Herr Hafner tunlichst zu ignorieren.

Uninformierte Berichterstattung

Ebenso wie die Tatsache, dass die allermeisten vegan lebenden Menschen eben genau nicht „uninformiert“ sind, sondern exakt solche, die sich mit der Herstellung, der Herkunft und den Zusammenhängen ihres Warenkorbes intensiv auseinandersetzen. Es bleibt rätselhaft, wo Herr Hafner “uninformierte” vegan lebende Menschen kennengelernt hat. Der VGS sind sie weitgehend fremd. Bei den allermeisten ist vegan auch keineswegs nur eine Frage der Ernährung, sondern eine ethisch begründete und in der heutigen Zeit (durchaus auch ohne Alternativprodukte) praktikable Lebensweise. So wissen auch die meisten, dass entgegen Hafners Behauptung die Alternativprodukte eigentlich kaum bis nie E-Nummern enthalten.

Alternativen statt Verzicht

Alternativprodukte, von denen es immer mehr gibt und die sich auch hinsichtlich ihren vom Tier stammenden Pendants immer weniger unterscheiden, werden aus verschiedenen Gründen von der VGS erwähnt und da und dort als Aufmerksamkeitsmittel eingesetzt aber keineswegs als zentrales Element der veganen Ernährungsweise propagiert.

Nachweislich besteht bei vielen Menschen ein grosse Hemmschwelle in der Meinung, Veganismus bestehe aus Verzicht und sie würden dazu gezwungen, ihr gesamtes Leben umstellen zu müssen. So spielt die Gewohnheit bei der Umstellung auf vegane oder vermehrt pflanzenbasierte Ernährung eine grosse Rolle und Alternativprodukte haben dort (auch im fernen Osten seit vielen Jahrhunderten) ihren sinnvollen Platz. Sinkt diese Vorbehalts-Schwelle tendieren nachweislich mehr Leute hin zu vegan und befassen sich, in den allermeisten Fällen, vermehrt mit den Hintergründen.

Die Zugänglichkeit veganer Produkte ist ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz und vor allem für die praktikable Umsetzung einer veganen Lebensweise. Trotzdem besteht der Veganismus nicht in erster Linie aus Alternativprodukten, sondern aus vielen anderen Punkten, die für diese Lebensweise sprechen. Schade und dem guten Journalismus nicht würdig, dass Herr Hafner ausgerechnet diesen Punkt herauspickt und zum Kern seiner „Beweisführung“ gegen die VGS anstellt. Damit werden die im Artikel eingangs aufgeführten zentralen Pro-Argumente in tierethischer Hinsicht fast schon ins Lächerliche gezogen.

Bereitschaft zum Dialog

Die VGS bedauert sehr, dass die NZZ nicht der aktuell meist objektiven Berichterstattung anderer Medien hinsichtlich dem Veganismus folgt. Von einer renommierten Tageszeitung wie der NZZ wäre es wünschenswert, fundierte und recherchierte Artikel geliefert zu bekommen. Ganz im Sinne des Auftrages der VGS, den Veganismus zu fördern, sind wir jederzeit zum weiteren Dialog bereit, um eine Grundlage für eine aufgeschlossenere und würdigere Berichterstattung zum Veganismus, dessen Hintergründe und der Rolle, die die VGS dabei einnimmt, zu schaffen.

 

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