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Animal transport truck on the highway in Germany

Heute morgen bin ich auf dem Weg zur Arbeit wieder mal einem Tiertransporter hinterher getuckert. Der Aufkleber auf der Rückseite „Lebende Tiere“ wollte mir das wohl unmissverständlich klar machen. Wie das so ist beim Autofahren, gingen mir dabei einige Gedanken durch den Kopf. Wieso musste ich unbedingt wissen, dass sich dort in dem kleinen, dunklen, lebensfeindlichen Container lebende Tiere aufhalten? Es ist ja nicht so, dass ich dann noch rücksichtsvoller fahren oder den Fahrer darum beneiden würde. Oder gibt es Personen, die dann sagen: „Oh shit, ein Tiertransporter, jetzt muss ich aber ganz vorsichtig fahren”. Oder verhält es sich ähnlich wie mit den Aufklebern der Autofahrenden, die die Namen ihrer Kindern hinten drauf pappen? „Oh schau mal wie süss! Die haben Kinder dort vorne im Auto, ich halte lieber mal 10 Meter Abstand.“

Nun habe ich aber bei einer kurzen Recherche herausgefunden, dass auf der Vorder- und Rückseite des Fahrzeuges klar deklariert sein muss, dass es sich um einen Tiertransport handelt. So will es das Gesetz. Das war natürlich irgendwie klar; ich bin schon davon ausgegangen, dass es sich dabei nicht um ein Mitteilungsbedürfnis der Spedition handelt (im Gegensatz zu den Kinderaufklebern). Dieser Kleber dient anscheinend der Polizei dazu, Tiertransporte als solche zu erkennen und ggf. Kontrollen durchführen zu können. In der Schweiz darf beispielsweise nur eine gewisse Anzahl an lebenden Tieren pro Quadratmeter transportiert werden. Das neben einer ganzen Menge anderen Richtlinien, die man einhalten muss. Wer es genau wissen will. Ein Merkblatt dazu gibt es HIER.

Diese Vorschriften sind natürlich begrüssenswert, sind aber noch meilenweit davon entfernt, was aus meiner Sicht als tierfreundlich durchgehen würde. Das Übel wird so vielleicht höchstens ein etwas kleineres Übel.

Wenn ich die Vorschriften-Liste so überfliege, wundert es mich kaum, dass viele Leute (oder die meisten) das Gefühl haben: „Wow, wir machen wirklich etwas damit es unseren Tieren besser geht. Im Ausland, da herrschen vielleicht schlimme zustände. Aber bei uns? Da wird geschaut, dass es den Tieren auch beim Transport super geht. Diese Richtlinien stehen ja schliesslich im Tierschutzgesetz.”

Diese Erklärungen dienen meiner Meinung nach dem reinen Selbstschutz, um sich selber vor den Tatsachen zu schützen.

Ich denke hier wieder an Menschen. Hätten Sie Freude, wenn Sie zwar einen rutschfesten und saugfähigen Untergrund haben, sich jedoch trotzdem selber einkoten und darauf herumlaufen müssten? Wenn Sie einfach in einen Transporter gesteckt würden und nicht wissen, wohin die Reise geht? Oder wenn Sie ahnen würden, dass dies der letzte Weg ist, den Sie in Ihrem Leben machen? Nur um einige wenige Beispiele zu nennen. Ist ja jetzt aber nicht so schlimm, sind ja nur Tiere!

Würden Sie sich so transportieren lassen (wollen)? Möchten Sie, dass eines Tages eine Person vor Ihrer Türe steht, die zu Ihnen sagt: „So, mein Herr (oder Dame) Sie sind reif für die Schlacht, einmal einsteigen bitte! Wir haben es auch extra gemütlich gemacht für Sie.” Würde es in diesem Moment noch ein Rolle für Sie spielen, ob Sie bisher ein friedliches Leben geführt haben? Oder noch schlimmer. Die Spedition holt Ihre Kinder ab! Sie dürfen weiterhin zuhause bleiben und Ihre Milch abgeben keine Angst. Und hey! Sie haben sogar freie Sicht auf die Berge. Also beklagen Sie sich nicht!

Mir wurde beigebracht, dass man anderen nie etwas antun sollte, was man für sich selber ebenfalls nicht wünscht. Gilt dieser Spruch nur auf menschlicher Ebene? Kann man überhaupt von Menschlichkeit sprechen, wenn anderen Lebewesen so wenig bis gar keinen Respekt entgegen gebracht wird?

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Kommentare

7 Antworten

  1. Ein äusserst trauriges Thema – hervorragend in Worte gefasst! Herzlichen Dank für diese eindrückliche Sichtweise. Ich bin zwar glücklich vegan, aber die Vorstellung, dass überall auf der Welt immer noch solch unsägliches Tierleid herrscht, lässt mich dennoch nicht ruhig schlafen 🙁

  2. spannender Bericht. Ich habe früher solche LKW´s gar nicht bemerkt. Eigentlich auch gar nicht gekannt. Ich habe nicht darüber nachgedacht wie die Tiere zum Schlachthaus kommen. Mittlerweile weiß ich, was das ist und sehe sie immer mal wieder. Wahrscheinlich gehört dass auch zu unserem Verdrängen, dass wir Tiere essen oder der guten Marketingabteilung der Fleischindustrie.

  3. Immer wieder schön zu hören oder zu lesen, dass es doch noch Gleichdenkende gibt. Beruhigen tut es mich allerdings nicht. Wie gedankenlos können so viele Menschen sein und einem anderen Lebewesen das antun was man selbst nicht erfahren möchte. Wie dumm muss man sein, dass man mit einer Fleischmahlzeit noch gleich eine grosse Portion Antibiotika in Kauf nimmt. Die wahrscheinlichen Folgen – Antibiotika-Resistenz und Krebs lassen grüssen!

  4. ja vielen Dank für den Artikel – für mich heisst es immer wenn ich einen solchen Transporter sehe „ACHTUNG NOCH LEBENDE TIERE“ – einfach ein Graus und unvorstellbar dieser Kannibalismus. Ich bin froh dass ich mich nicht dazu zählen muss… und hoffe dass die Menschheit aufwacht! Herzlichst gabrielle

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