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Am letzten Sonntag fand bei uns im Dorf der „Chlauseinzug“ statt. Ich nehme an, die meisten von Ihnen wissen, worum es dabei geht, deshalb hier nur die Kurzfassung wie dies bei uns abläuft: Die Kinder stehen mit ihren selbstgebastelten Laternen vor dem Pfarreiheim und warten voller Spannung darauf, dass der Samichlaus auftaucht, um mit ihnen ein Runde durch das Dorf zu drehen. Danach treffen sich Eltern und Kinder beim Schulhaus und es werden Gedichte und Lieder der Kinder vorgetragen, bevor der Samichlaus selber das Wort ergreift,um ein paar nette Worte an die Gemeinschaft zu richten. Die Atmosphäre ist bereits sehr weihnachtlich.

Der Samichlaus erzählte in diesem Jahr eine Geschichte. Und es ist diese Geschichte die mich wiederum zum Nachdenken stimmt. Damit Sie wissen, um was es geht, schreibe ich hier kurz eine Zusammenfassung:

Der Junge David möchte sich zu Weihnachten einen Hund kaufen. Also geht er beim Bauernhof des Nachbarn vorbei, weil bei diesem gerade neue Welpen das Licht der Welt erblickt haben. Als er dort ankommt sieht er schon, wie die jungen Hunde am Spielen und Herumtoben sind. Nur einer kann sich nicht richtig beteiligen, weil sein Bein eine offensichtliche Fehlentwicklung hat. Der Junge überlegt sich, welcher Hund er bei sich aufnehmen will und entscheidet sich für den mit dem missgebildeten Bein. Der Bauer aber sagt zum jungen David, dass dieser Hund nie richtig werde laufen können, auch würde er nie rumrennen und herumhüpfen und auch nicht so spielfreudig sein wie die anderen. Er solle sich doch für einen „normalen“ Hund entscheiden. Der junge David aber beharrte auf den angeschlagenen Hund. Der Bauer sagte darauf hin: „Also gut, aber den schenke ich Dir. Für diesen brauchst du nichts zu bezahlen.“ Der Junge aber sagte: „Nein, ich möchte für ihn bezahlen. Im Moment habe ich zwar nur 10 Franken, aber ich werde Dir jeden Monat 5 Franken bringen bis die ganzen 50 Franken abbezahlt sind.

Jetzt kommt der entscheidende Punkt, welcher mich zum Schreiben dieser Zeilen animierte. Eigentlich war das ja keine spektakuläre Geschichte. Hat man als erwachsener Mensch schon mindestens tausend Mal in ähnlicher Form gehört. Die Moral der Geschichte musste natürlich trotzdem hervorgehoben werden, damit die Kinder die Message ebenfalls mitbekommen: Mit erhobenem Zeigefinger erzählte der Samichlaus, wie wertvoll jedes Lebewesen auf diesem Planet sei und man kein anderes Lebewesen leiden lassen oder bevorzugen solle.

Als ich mit meinen Blick über die Menge schweifte, konnte ich von überall her zustimmendes Nicken erkennen. Offenbar waren die anwesenden Lebewesen voll und ganz der gleichen Meinung.  „Das arme Tier“ „Selbstverständlich muss man diesem helfen“, „Ich würde dasselbe tun“ usw.

Ich dachte mir: Wow! der Samichlaus hat es geschafft! Der ganze Platz wird sich ab jetzt nur noch vegan ernähren. Das muss so sein, sonst hätten ja eigentlich (fast) alle Anwesenden (inkl. Samichlaus) vor Scham im Boden versinken müssen.

Sie haben natürlich schon längst bemerkt, auf was ich hinaus will. Wir wissen alle, dass die Chance relativ gross ist, dass selbst der Geschichtenerzähler – in unserem Falle der Samichlaus – keine zwei Stunden nach der Rede ein Stück „ehemaliges Lebewesen“ auf dem Teller liegen hatte.

Und dass es ihm, mit nochmals sehr grosser Wahrscheinlichkeit, gelingt auszublenden, was dazwischen passiert ist, damit es bei ihm jetzt auf dem Teller lag. Die Verbindung, dass es sich einmal um ein Lebewesen handelte,  wird gar nicht erst gemacht. Denn „Nutztiere“ sind offensichtlich keine Lebewesen. sondern werden nur als Produkt wahrgenommen oder im Kopf dazu degradiert.

In Fachkreisen nennt man dieses Verhalte: Kognitive Dissonanz.

In diesem Sinne wünsche ich eine schöne, gewaltfreie und gesunde Weihnachtszeit für alle Lebewesen.

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Kommentare

2 Antworten

  1. sehr schön zusammen gefasst. Eine Situation, die uns täglich begegnet! Wahnsinn! Oder einfach leere Worthülsen “ alle Lebewesen“ lässt sich auch ausprechen ohne zu merken um wen es geht…

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