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Was sich vielerorts wie Zukunftsmusik anhört, ist an der Uni Zürich seit 2015 Realität: Eine vegane Mensa. Und die Leute sind begeistert! Zur Mittagszeit reicht die Schlange bis vor das Gebäude. Gastbloggerin Annebelle hat sich mit Betriebsleiterin Sarah Altin über den unerwarteten Erfolg der Mensa unterhalten.

 

Wie gut ist das Rämi 59 ausgelastet im Vergleich zu anderen Mensen der Uni Zürich (UZH)?

Sarah Altin: Ich glaube, es sind alle sehr gut ausgelastet. Im Rämi 59 haben wir aber definitiv ein Luxusproblem. Während wir anfangs mit durchschnittlich 250 Mahlzeiten am Tag gerechnet haben, liegt unser Tagesrekord jetzt bei 584. Die Leute stehen häufig an bis vor dem Gebäude. Wir haben nur 80 Sitzplätze und über Mittag verteilen sich unsere Gäste oft über das ganze Gebäude und sitzen auf den Treppen oder am Boden. Dieses Ausmass hat niemand erwartet. Auch jetzt noch, nach vier Jahren, bekommen wir kontinuierlich mehr Kundschaft. Dabei gab es anfangs auch kritische Stimmen. Aber wir haben das Gegenteil bewiesen.

Was war das für Kritik?

Es gab ein paar Stimmen aus verschiedenen Ecken, die sich nicht vorstellen konnten, dass eine vegane Mensa gut laufen würde. Ich habe vor ein paar Monaten sogar von einer Facebook-Gruppe erfahren, die behauptet, dass der Veganismus durch das Rämi 59 aufgezwungen wird. Aber das stimmt natürlich nicht, denn es gibt noch genügend andere Verpflegungsmöglichkeiten auf dem UZH-Gelände, um sich wie auch immer zu ernähren. Ich zwinge ja niemanden, hierhin zu kommen. Diese vereinzelten Stimmen sind aber wirklich eine Ausnahme.

Warum ist denn der Ansturm bei euch so gross?

Ich glaube, viele schätzen es, dass wir alles frisch kochen und direkt hier vor Ort selber zubereiten. Der Gast sieht, dass wir direkt hinter der Theke kochen. Wir sind auch nur ein fünfköpfiges Team und das schafft eine familiäre, authentische Atmosphäre. Es sind längst nicht alles Veganer*innen, die bei uns essen kommen.

Wie kam es dazu, dass die UZH die erste vegane Mensa in der Schweiz eröffnet hat?

Soweit ich weiss, war das ein Zusammenspiel aus Studentenvereinigungen, die sich das gewünscht haben. Das Konzept für das Rämi 59 ist dann in einer Zusammenarbeit von diesen Studentenvereinigungen mit der Universität und der Gastronomiegruppe «ZFV-Unternehmungen» entstanden. Wir reden aber heute noch von einer vegi-veganen Mensa, da wir auch Kioskartikel wie Schoggistängeli verkaufen, die nicht vegan sind. Alles andere bereiten wir aber selber zu und ist komplett vegan.

Warum denkst du, gibt es noch so wenige vegane Angebote in anderen Mensen?

Viele Mensen schrecken davor noch zurück, weil sie vermutlich glauben, dass keine Nachfrage da sein wird. Aber wir beweisen jeden Tag das Gegenteil. Im Sinne eines Testlaufs war eine meiner Köchinnen in den letzten drei Wochen in der Mensa Binzmühle in Oerlikon, um dort unsere Rezepte zu kochen. Wir hatten mit maximal 30 veganen Mahlzeiten gerechnet, aber waren sofort komplett ausverkauft und mussten weitere Gäste enttäuschen.

Was rätst du anderen Mensen oder Restaurants, die ein veganes Menü einführen möchten?

Einfach anfangen! Einfach Dinge ausprobieren. Wenn man sich mal mit dem Thema beschäftigt, merkt man schnell, dass es gar nicht so schwierig ist. Es gibt so viele Gerichte, die schon von Grund aus vegan sind – zum Beispiel ein Gemüsecurry. Also: einfach mal etwas machen und sich trauen. Es ist wirklich keine Hexerei. Ich hatte mich ja auch noch nie damit auseinandergesetzt, bevor ich hier angefangen habe. Als ich das Jobinserat gesehen habe, fing ich erst an, mich für das vegane Kochen zu interessieren. Ich habe mir Kochbücher gekauft und dann einfach mal angefangen. Man kommt wirklich schnell rein.

Was können wir in den nächsten Jahren vom Rämi 59 erwarten?

Schön wäre es natürlich, wenn wir uns vergrössern könnten und mehr Platz hätten. Aber da sind die räumlichen Möglichkeiten leider aktuell noch beschränkt. Abgesehen davon haben wir als erste vegane Mensa in der Schweiz eine Schulungsposition, die wir wahrnehmen möchten. Die Uni Bern hat seit ein paar Monaten auch ein veganes Angebot und dafür sind einige von ihrem Team eine Woche zu uns gekommen. Wir zeigen ihnen, was wir machen, und sie nehmen das dann wieder mit nach Bern. Wir geben unser Wissen gerne weiter.

 

Annebelle hat an der HSG studiert und hätte sich auch dort eine solche Mensa gewünscht. Sie bloggt auf www.avobelle.com und ab und zu auf vegan.ch.

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