Update zu unserer Petition: Küken sind kein Abfallprodukt

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In der Zucht von Legehennen ist jedes zweite Bibeli männlich. Da diese bekanntlich keine Eier legen, sind sie für die Eierindustrie unbrauchbar. Was also tun mit ihnen? In der Schweiz ist es tatsächlich legal, diese direkt nach dem Schlüpfen lebendig zu vergasen oder gar zu schreddern. Ende 2017 hat die Vegane Gesellschaft Schweiz deshalb eine Petition lanciert und Unterschriften gesammelt. Wir forderten, das Töten von frisch geschlüpften Legehennen-Küken zu verbieten, denn diese Praxis steht im Widerspruch zum Schutz der Würde des Tieres, die durch die Verfassung und das Gesetz garantiert ist.

Sind Bibeli Abfall oder nicht? Der Werbespot zur Petition.

Chronologie:

    • 23.04.2018: Wir reichten die Petition «Küken sind kein Abfallprodukt» mit 2092 Unterschriften ein.
    • 31.1.2019: Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats berät sich dazu und gibt folgende Empfehlung ab:
      «Die Kommission beantragt mit 17 zu 0 Stimmen bei 4 Enthaltungen, der Petition keine Folge zu geben.»
    • 22.3.19: Der Nationalrat lehnt die Petition ab.

Unsere Forderung ging der Kommission zu weit, zumal diese in der frühen Geschlechterbestimmung eine vielversprechende Technologie sieht. Dort könnte bei Hühnereiern bereits vor deren Ausbrütung das Geschlecht festgestellt werden. Eine solche Geschlechterbestimmung im Ei würde dazu führen, dass keine männlichen Legehennen-Küken ausgebrütet und nach der Geburt umgehend getötet werden. «In Anbetracht dieser bereits laufenden Entwicklung auf internationaler Ebene sieht die Kommission keinen gesetzlichen Handlungsbedarf.»

 

Doch die Geschichte ist nicht zu Ende hier!

Die Kommission hat zwar die Ablehnung der Petition vorgeschlagen, doch die gängige Praxis mit männlichen Küken fand auch sie unethisch. In ihrem Bericht hält sie fest:

«Teilweise sterben die Küken beim Schreddern nicht unmittelbar, sondern erleiden mit abgetrennten Extremitäten einen schmerzhaften Tod. Die Kommission sieht darin einen Verstoss gegen den Zweck des Tierschutzgesetzes (SR 455), wonach die Würde und das Wohlergehen des Tieres zu schützen sind. Deshalb hat sie mit 13 zu 7 Stimmen bei 1 Enthaltung stattdessen die Kommissionsmotion 19.3003 eingereicht, welche mittels Änderung der Tierschutzverordnung (SR 455.1) das Schreddern von lebenden Küken verbieten will.»

  • 31.1.19: Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates reicht die Motion «Stopp dem Schreddern lebender Küken» im Nationalrat ein.
  • 27.2.19: Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
  • 21.3.19: Der Nationalrat nimmt die Motion an.
  • 19.9.19: Der Ständerat nimmt die Motion an.
  • Ab sofort ist das Schreddern lebender Küken in der Schweiz verboten.

 

Unsere Forderung bleibt

Dazu schrieb die Kommission fortschrittlich: «Auch ethisch gesehen kann man sich fragen, ob es akzeptabel ist, ein Küken einzig aus dem Grund zu töten, dass es ein Männchen aus einer Legehennenlinie ist. Der Trend, Rassen nur fürs Eierlegen oder für die Fleischproduktion zu züchten, macht aus dem Tier einen simplen Produktionsgegenstand und führt zu Absurditäten wie dem Schreddern lebender männlicher Küken, was dem Intellekt des Menschen nicht würdig ist.»

Dieser Abschnitt lässt natürlich hoffen, dass wir eines Tages unser Ziel doch noch erreichen. Und da die frühe Geschlechterbestimmung noch nicht marktreif ist, und sowieso bereits 97% der männlichen Küken durch den Einsatz von CO2 sterben, bleibt die einzige ethisch korrekte Lösung, Eier durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Wir machen deshalb seit Jahren auf Alternativen zum Eierkonsum aufmerksam.

Für die Bibeli ändert sich also wenig. Doch was wir erreicht haben und womit wir zufrieden sind: Das Thema erfuhr grosse Aufmerksamkeit in den Medien, viele Schweizer*innen erfuhren so zum ersten Mal (oder wurden daran erinnert), was es alles braucht, bis es das Ei im Regal zu kaufen gibt.

Hier einige Medienberichte, die unsere Petition ausgelöst hat, sowohl über die Problematik allgemein als auch die Entscheide im Parlament:

 

Und hier gehts zu feinen Rezepten, die ohne Ei auskommen!

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