Schweizer Nutztierhaltung: Tierrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung

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Werden Tiere in der Schweiz besser gehalten als im Ausland? Mag sein, dass Hühner es hierzulande besser haben als in Brasilien oder Ungarn, doch das heisst noch lange nicht, dass es ihnen gut geht. Gastbloggerin Mirella hat bei einer Organisation nachgefragt, die Einblick hat. 

 

Schweizer Fleisch, Schweizer Milch, Schweizer Eier – das Wort «Schweiz» weckt bei vielen positive Assoziationen. Werbung zeigt uns immer wieder, dass Schweizer Produkte aus einer fairen Haltung kämen und dass es den Tieren hierzulande gut gehe.  Hinter dieser Werbung steckt eine immense Bild- und Aussagekraft, die effektiv täuschen kann. So auch mich. Ich habe diesen Bildern lange geglaubt und die Schweizer Tierhaltung immer wieder verteidigt. Und trotzdem ahnte ich, dass an der Sache etwas faul sein musste. Auf der Suche nach Antworten habe ich mit Vanessa Gerritsen von der Stiftung «Tier im Recht» gesprochen. 

 

Verantwortungslose Überzüchtung 

Gemäss Gerritsen ist Effizienzsteigerung das zentrale Stichwort, auch in der Schweizer Tierhaltung. Um die Profite immer weiter zu steigern, wird zu brutalen Mitteln gegriffen: Etwa 50% aller Schweine sehen nie Tageslicht – bei den Hühnern sind es sogar über 95%. Besonders betroffen macht Gerritsen die Überzüchtung der Nutztiere. Viele Hühner werden zum Beispiel bereits nach einem Monat geschlachtet. Bis dahin müssen sie das von der Industrie vorgegebene Gewicht erreicht haben. Heutige Mastrassen sind deshalb so gezüchtet, dass sie innert 30 Tagen bis zu 3,5 Kilogramm zunehmen. Gesundheitliche Probleme (z.B. können die Beine das Körpergewicht nicht mehr tragen) und grosse Schmerzen sind vorprogrammiert. «Das ist wirklich brutal, man kann es nicht anders sagen», sagt Vanessa Gerritsen.

Was tut die Politik dagegen? Nicht viel. Im Gegenteil: Diese Tierhaltung wird vom Bund noch gefördert. Sie wird mit dem Label BTS – Besonders tierfreundliche Stallhaltung – ausgezeichnet. Das einzige Kriterium dafür ist, dass die Hühner einen Aussenbereich haben. Die Tiere seien jedoch nach etwa 25 Tagen so schwer, dass sie gar nicht mehr gehen können. Das Label BTS erweckt bei den Konsument*innen das falsches Gefühl, dass sie beim Kauf eines BTS-Produkts etwas Gutes für die Tiere tun würden, findet Vanessa Gerritsen. 

 

Tierschutzgesetz wird missachtet

Unser Tierschutzgesetz besagt ganz klar, dass Zucht und Reproduktionsmethoden bei Tieren keine Schmerzen verursachen dürfen. Ausserdem darf die Würde des Tieres nicht verletzt werden. Streng genommen würde dieser Punkt für eine Abschaffung der Tiernutzung sprechen. Was aber «Würde» genau bedeutet, wird politisch ziemlich lose definiert. Laut Gerritsen wird der Vollzug des Tierschutzgesetzes nicht nur politisch missachtet, sondern auch rechtlich. So stösst die Organisation «Tier im Recht» beim Rechtsvollzug mit ihren Klagen gegen brutale Tierhaltungen immer wieder auf taube Ohren. Dass eine solche Tierhaltung ökonomisch effizienter ist, scheint stets mehr zu zählen als die Rechte der Tiere. Verstösse gegen das Schweizer Tierschutzgesetz werden in Kauf genommen, gerechtfertigt und aktiv ignoriert.

Diese Bilder zerstören das idyllische Bild der Schweizer Nutztierhaltung. Mit einem veganen Lebensstil bist du nicht länger Teil dieses Systems. Werde heute noch Mitglied bei der Veganen Gesellschaft Schweiz und unterstütze so die Förderung des veganen Lifestyles in der Schweiz.

 

Das ganze Gespräch kannst du im Podcast von Radio RaSA hören:

https://soundcloud.com/user-908896264/uberzuchtung-von-nutztieren

 

Mirella ist Redaktorin beim alternativen Radio RaSA in Schaffhausen und beschäftigt sich privat wie auch beruflich gerne mit veganen Themen. Wenn auch du Lust hast, etwas für diesen Blog zu schreiben, melde dich bei uns!

 

Wusstest du, dass sich die Vegane Gesellschaft Schweiz aus Spenden und Mitgliedschaften finanziert? Unterstütze uns noch heute mit einer Mitgliedschaft und hilf uns, den Veganismus in der Schweiz mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit und spannenden Projekten zu fördern!

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