Buchempfehlung: «Mein Leben nach dem Tod»
Nein, in diesem Beitrag geht es nicht um Jenseits-Erfahrungen. Vielmehr möchte unsere Gastbloggerin Caro euch die Autobiographie von einem der coolsten Veganer unserer Zeit zusammenfassen: Mark Benecke, bekanntester Kriminalbiologe der Welt alias «Herr der Maden».
Comic-Hefte, Fotografieren und Chemiebaukästen – damit verbrachte der 1970 in Rosenheim (DE) geborene Mark seine Kindheit. Nach einem kurzen Abstecher in die Musik schlug er wieder den Weg der Naturwissenschaften ein. Er studierte Biologie und spezialisierte sich auf Zoologie.
Vom Zoologie-Studenten zum aktiven Tierversuchsgegner
Prägend für ihn war unter anderem einer seiner Genetik-Professoren, der ihn schon früh darauf aufmerksam machte, wie erschreckend hoch die Anzahl Labormäuse ist, die im Namen der Forschung geopfert werden. Jahre später begann Mark Benecke sich öffentlich dafür einzusetzen, diese grausame Praxis durch bessere und zielführende Methoden zu ersetzen.
Seine Neugier führte ihn schliesslich in die rechtsmedizinische Fakultät, wo er mehr über Spuren auf Leichen lernte. Die in der Kriminalbiologie bis anhin vernachlässigten Insekten auf den Toten weckten sein Interesse. Damit war der Grundstein für seine Spezialisierung gelegt, die ihm den Spitznamen «Herr der Maden» eintrug.
Später erforschte er das Verhalten von Tintenschnecken. Nicht nur die Intelligenz dieser Tiere beeindruckte ihn nachhaltig, sondern auch das Vertrauen, das sie den Forscher*innen entgegenbrachten. So krochen sie etwa auf deren Hände und liessen sich von ihnen aus dem Aquarium heben. Ein Schlüsselerlebnis im Rahmen seiner späteren forensischen Tätigkeit führte ihm deutlich vor Augen, «dass Gewalt gegen Lebewesen etwas völlig Irres ist». Er verzichtete erst auf Fleisch und später auf alle weiteren Tierprodukte.
Nach seiner Doktorarbeit über die Vervielfältigung von DNA-Spuren arbeitete Mark Benecke eine Zeit lang in New York. Zurück in Köln wirkte er an Gunther von Hagens Ausstellung «Körperwelten» mit. Er forschte weiterhin zu genetischen Fingerabdrücken und Insekten. Seine Mitarbeit bei der Aufklärung von Kriminalfällen führte dazu, dass ihm der Status von Deutschlands erstem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für biologische Spuren in Kriminalfällen verliehen wurde.
Benecke hält regelmässig Vorträge zu kriminalbiologischen und weiteren Themen. Dabei versucht er, sein Publikum auch für brisante Themen wie das Insektensterben zu sensibilisieren. Er setzt sich in Interviews, Auftritten und mittels politischer Arbeit für den Veganismus als schnellstes und effizientestes Mittel zum Aufhalten des Klimawandels ein. Schliesslich sollte man dafür sensibilisieren, dass «Tierzucht im grossen Stil […] neben den Qualen für die Tiere auch ganz direkt für Menschen tödlich» ist.
Viele lesenswerte Artikel zu Veganismus, Insekten und anderen Themen findet ihr auf Mark Beneckes Website. Sehr empfehlenswert ist auch seine Sendung zu kuriosen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die er seit 1999 (!) wöchentlich für den deutschen Sender radioeins zusammenstellt. Dr. Mark Benecke ist ausserdem Autor zahlreicher Bücher, zum Beispiel seines neuesten Werks «Corona: Viren für Anfänger» oder der hier vorgestellten unterhaltsamen Autobiographie «Mein Leben nach dem Tod: Wie alles begann».
Falls euch diese Lektüre ebenfalls für Kriminalbiologie begeistern konnte und ihr diese erfrischend unkonventionelle Persönlichkeit, die Fauchschaben als Haustiere hält und sich eine Manner-Schnitte (vegane Kult-Waffel) auf die Brust tätowieren liess, live in Zürich oder Bern erleben möchtet, habt ihr im Dezember 2021 Gelegenheit dazu.
Für alle, die nicht so lange warten möchten, hier noch ein Sendungstipp. Mark Benecke war im Oktober zu Gast in der SRF-Sendung «Sternstunde der Nacht»:
«Nach mir die Würmer – Tabu Sterben und Tod»
Gastbloggerin Caro liebt neben Tieren und Sport auch das Makabere. Der höchste Feiertag des Jahres ist für sie der 31. Oktober. Deshalb findet ihr auf ihrem Blog www.extraveganzen.com auch einige Anregungen für Halloween-Rezepte.
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