28. Mai 2021

Vegane Butter-Alternativen im Test

Die Zeit, in der sich Veganer*innen mit Margarine begnügen müssen, ist passé. Wir haben sieben verschiedene Alternativen zu Butter getestet. Wie gut schmecken sie auf dem Brot? Und wie ähnlich ist die Konsistenz? 

 

Im Test haben wir alle uns bekannten Alternativen zu Butter einbezogen, die in der Schweiz erhältlich sind. Eins vorneweg: Alle getesteten Produkte eignen sich sowohl zum Anbraten und Backen als auch als Aufstrich. In Punkto Geschmack und Konsistenz gibt es aber grosse Unterschiede. Wir haben auch unsere Community nach dem Lieblingsbutter gefragt, das Resultat findet ihr am Ende. Hier unsere Ergebnisse, alphabetisch sortiert und je mit einer Note von eins bis fünf versehen:

Alsan

Preis: CHF 0.84, 1.16 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Die Alsan-Margarine kommt wie Butter daher, ein kompakter Klotz mit den herkömmlichen Massen.

In der Wärme: Alsan wird auf dem Frühstückstisch nicht weich sondern behält die Butter-Konsistenz.

Geschmack: Buttergeschmack ist keiner vorhanden, sie schmeckt eher neutral – wie eine erfrischende Margarine. 

Fazit: Die Alsan war eine der ersten Alternativen auf dem Markt, aber mittlerweile gibt es Produkte, die der Butter näher kommen. Denn sowohl die biologische als auch die konventionelle Alsan sind zwar in der Konsistenz wie Butter, im Geschmack aber wie Margarine. Dafür sind die beiden Alsan-Margarinen die günstigsten im Test, sogar die Bio-Variante. 

Gesamtnote 3

Erhältlich u.a. bei Mr Vegan

Becel Gold

Preis: CHF 1.18 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Die Becel Gold kommt eher wie eine klassische Margarine daher und ist deshalb auch direkt aus dem Kühlschrank streichfähig.

In der Wärme: Die Konsistenz verändert sich in der Wärme nicht merklich.

Geschmack: Die Becel Gold schmeckt nicht nach Butter, dank dem hohen Fettgehalt bringt sie aber Marmelade, Schoggi-Aufstrich und Co. ganz gross raus.

Fazit: Entdeckt haben wir die Becel Gold dank dem mehrfach von uns ausgezeichneten Café Sprössling. Auf Nachfrage hat man uns dort nämlich verraten, dass sie für ihre Sandwiches eine Butter-Alternative von Becel verwenden. Zwar ist diese im Detailhandel nicht erhältlich, die Becel Gold kommt ihr aber unserer Meinung nach am nächsten, v.a. in punkto Fettgehalt, dank dem sich die Becel Gold bestens für Sandwiches und veganen Butterzopf eignet.

Gesamtnote 3

Erhältlich im Coop

Flora

Preis: CHF 1.18 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Sowohl die Naturversion von Flora Plant als auch die Version mit Salz kommen in der Konsistenz und im Erscheinungsbild wie Butter daher. Gekühlt ist sie noch nicht so streichfähig.

In der Wärme: Auch nach einer Weile wird die Flora nicht weich sondern bleibt kompakt, ist aber perfekt zum Streichen. Wenige Minuten ausserhalb des Kühlschrank würde man das Bild auf der Verpackung hinbekommen. 

Geschmack: Flora Plant schmeckt vollmundig, frisch und tatsächlich ein kleines bisschen wie Butter.

Fazit: Wer gesalzene Butter mag, findet hier die eine gute Alternative. Die Naturversion überzeugt aber auch: Sie kommt dem Original in der Konsistenz am nächsten von allen, und auch der Geschmack ist ziemlich authentisch.

Gesamtnote 5

Erhältlich bei Coop

Naturli Streichzarter Block

Preis: CHF 1.98 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Der streichzarte Block kommt im typischen Butterpapier verpackt daher, sieht in der Farbe aus wie Butter und verhält sich in der Konsistenz auch so.

In der Wärme: Auch nach einer halben Stunde ist der Block noch fest wie Butter. Von Auge würde man nicht erkennen, dass es sich hier nicht um Butter handelt.

Geschmack: Dem streichzarten Block fehlt das vollmundige Butteraroma. Ein reines Butterbrot ist ziemlich fad damit, es schmeckt nur leicht salzig. Kombiniert man es mit Konfitüre, schmeckt man von der Butter-Alternative gar nichts mehr. 

Fazit: Trotz seinem kreativen Namen landet der streichzarte Block bei uns nur auf dem dritten Platz. Er schmeckt nicht buttrig, verhält sich aber in der Konsistenz authentisch. Der streichzarte Block ist leicht gesalzen und hat seine Fans wohl vor allem diesem Umstand zu verdanken. 

Gesamtnote 4

Erhältlich im Coop

Vebugan

Preis: CHF 7.90 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Vebugan kommt schneeweiss daher und ist von Anfang an fluffig und nicht fest.

In der Wärme: Auf der Verpackung wird darauf hingewiesen, dass man Vebugan mit 20% Wasser mischen soll, um ein Ergebnis wie Butter zu erhalten. Streicht man die Vebugan einfach so aufs Brot, schimmert sie transparent. Insgesamt ist es eine etwas ölige Sache. 

Geschmack: Vebugan schmeckt neutral und eher etwas fad. Für ein reines Butterbrot eher nicht geeignet. 

Fazit: Das Coole an Vebugan ist, dass sie in der Schweiz und nur mit drei Zutaten hergestellt wird. Allerdings muss das Produkt noch mit Wasser gemischt werden, was ein abschreckender Aufwand sein könnte. Vebugan ist zudem die teuerste Alternative im Test und vermag weder im Geschmack noch in der Konsistenz zu überzeugen. Das Glas ist zwar praktisch für die Lagerung und umweltfreundlich, macht die Portionierung aber etwas schwierig. 

Gesamtnote 2

Erhältlich u.a. bei Guggenloch 

V-Love Vegan Bloc

Preis: CHF 1.58 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Der Vegan Bloc kommt weich daher. Seine gelbe Farbe gibt zudem gleich weg, dass es sich nicht um Butter handelt.

In der Wärme: Bereits nach wenigen Minuten wird die Alternative noch weicher und cremig. Das Messer sinkt beim Abschneiden gleich ein. In der Konsistenz ist der Vegan Bloc wie eine Margarine. Das steht zwar – wie bei den meisten getesteten Alternativen – hinten auch so geschrieben, aber die Verpackung zielt klar darauf ab, Butter zu ersetzen. Zwar eignet sie sich wunderbar zum Streichen, aber mit konventionellem Butter hat es nicht mehr viel zu tun. 

Geschmack: Wie Butter! 

Fazit: Der Vegan Bloc schmeckt von allen Alternativen am authentischsten. Leider ist er sehr weich – man kann fast nicht davon abschneiden, ohne das Papier festzuhalten. Man kann sagen, es handelt sich um eine Margarine mit Buttergeschmack. 

Gesamtnote 5

Erhältlich in der Migros.

Yolo Creamy 

Preis: CHF 1.98 / 100 g

Frisch aus dem Kühlschrank: Die Alternative von Yolo hat eine spezielle Farbe und ist leicht transparent. Beim Streichen verhält sie sich ganz anders als Butter. 

In der Wärme: Die Yolo Creamy bleibt auch in der Wärme gleich einzigartig.

Geschmack: Die Yolo Creamy schmeckt für sich okay, doch probiert man danach andere Alternativen, merkt man, dass sie mit Butter nicht viel zu tun hat. 

Fazit: Die Yolo Creamy gibt mit ihrer Verpackung vor, ein Butter-Ersatz zu sein. Tatsächlich erinnern weder das Erscheinungsbild noch die Konsistenz noch der Geschmack an Butter. Man hat das Gefühl, ein billiges Bratfett vor sich zu haben.

Gesamtnote 2

Erhältlich im Coop.

Gesamtfazit:

  • Alle Butter-Alternativen lassen sich für alle Zubereitungsarten verwenden: Zum Anbraten, Backen, für Torten oder als Aufstrich. Wenn dir eine also nicht schmecken sollte, kannst du sie problemlos verbacken. 😉
  • Jede Butter-Alternative schmeckt etwas anders, sodass jede*r den passenden veganen Butter für den eigenen Gaumen finden sollte. Die perfekte Alternative zu Butter existiert aber noch nicht.
  • Diese zwei Produkte kommen am nächsten: Der Vegan Bloc der Migros, der zwar wie Butter schmeckt, aber weich wie eine Margarine ist. Und die Flora Plant aus dem Coop, die zwar im Geschmack weniger buttrig ist, sich dafür in der Konsistenz wie Butter verhält.
  • Auf Instagram haben wir euch gefragt, welche Butter-Alternativen ihr am liebsten habt: Auf Platz 1 hat es Flora Plant geschafft, gefolgt von Alsan und dem Vegan Bloc.
  • Die Butter-Alternativen enthalten zum Teil Kokos- oder Palmöl. Das ist umstritten, da die Produktion mit umweltschädigenden Praktiken im Zusammenhang steht – so entstehen beispielsweise immer noch neue Plantagen durch Abholzung von Wäldern. Die meisten veganen Hersteller achten immerhin darauf, nachhaltig angebautes Öl zu verwenden. Und man darf nicht vergessen: Jede vegane Alternative ist um ein Vielfaches besser, denn Butter aus Kuhmilch ist das umweltschädigenste Lebensmittel.

 

Welche Alternative ist dein Favorit und weshalb? Kennst du noch eine besseres Produkt oder stellst du deinen veganen Butteraufstrich gar selbst her? Teile deine Erfahrungen mit der Community und hinterlasse einen Kommentar!

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10 Kommentare

guest
Corinne
Corinne
vor 3 Jahre

Ich habe Flora plant versucht aufzuschlagen um „ Butter“ Brezel zu füllen, geht gar nicht.
Mit Alsan geht es gut, hat jemand Erfahrung ob es noch andere schlagbare Ersatz Butter hat?

Wenn Alsan mit Wasser gestreckt und gesalzen und gut aufgeschlagen ist haben es unsere Testpersonen im Brezel fast alle sehr gut gefunden

GFT
GFT
vor 3 Jahre

die Raps-Butter von der Migros wäre top, vor allem auch weil palmöl-frei… leider ist sie viel zu weich…

Natascha
Natascha
vor 3 Jahre

Ich finde die Yolo Butter schmeckt wie keine andere so authentisch nach Butter. Ich liebe Sie!

Beatrice
Beatrice
vor 3 Jahre

Ich finde auch wichtig, dass wir Palmöl als Kriterium aufnehmen sollen und deswegen ist m.E. die YOLO am besten!
Grüsse

Steffi
Steffi
vor 3 Jahre

Da hast du meiner Meinung nach absolut Recht. Dies ist mir auch sehr wichtig.
Die Naturli enthält übrigens auch kein Palmöl und ist noch dazu Bio. <3
Leider halt hauptsächlich auch nicht aus regionalen Rohstoffen.
Das Nonplusultra wäre natürlich eine Biovariante mit Ölen aus der Schweiz oder wenigstens den umliegenden Ländern. Und als i-Tüpfelchen lecker im Geschmack 🙂

Liebe Grüsse

Sonja
Sonja
vor 2 Jahre

Gemäss der Zutatenliste des Naturli Vegan Block ist dieser auch frei von Palmöl.

Zutaten:
Sheaöl* (43%), Wasser, Kokosöl* (21%), Rapsöl* (11%) Salz, MANDELMUS* (1%), Emulgator (Sonnenblumenlecithin*), Karottensaft*, Zitronensaft*, natürliches Sonnenblumenölaroma. *Aus kontrolliert biologischem Anbau.

Kann Spuren von NÜSSEN enthalten.

Chris Gerber
Chris Gerber
vor 3 Jahre

Die für mich beste vegane Margarine wurde nicht in den Test aufgenommen, nämlich die Margarine der St. Jakob Stiftung Zürich. Zur Zeit nur erhältlich bei Farmy unter https://www.farmy.ch/margarine-ohne-palmfett-100g-stiftung-st-jakob. Ohne Palmfett, dafür mit Rapsöl, Kakaobutter und Salz, wobei sie alles andere als salzig ist. Und eine vegane Margarine soll auch NICHT nach Butter schmecken. Das macht das vegane Essen ja zusätzlich auch spannend. Man entdeckt völlig neue Geschmacksrichtungen, und ich versuche soweit möglich, vegane Milch- und Fleischproduktgeschmackskopien zu umgehen.

Martina
Martina
vor 3 Jahre

Geschmacklich liebe ich die Yolo weil sie für mich wie Butter ist. Das findet auch mein omnivorer Partner, der noch regelmässig Butter konsumiert.
Aber auch die gesalzene Plantvariante mag ich gerne z.B. für Kräuterbutter.

Severin
Severin
vor 3 Jahre

Sind alle frei von bösen Transfetten?

Anja
Anja
vor 3 Jahre

Lieber Severin

In der menschlichen Ernährung findet man Transfette in Milchprodukten, Fleisch und industriell produzierter Nahrung – dazu können also auch diese Butteralternativen gehören.
Erkennen kann man die schlechten Fette durch Angaben wie «gehärtet» und «teilweise gehärtet». Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Auch wenn die veganen Alternativen nicht gesünder sind als Butter, so sind sie doch ein Gewinn – für die Tiere und die Umwelt. 🙂

Herzliche Grüsse
Anja