Weshalb essen Veganer*innen keine Eier?
Für die meisten Menschen ist eine vegane Ernährung eine bewusste Entscheidung, die mit vielen ethischen, gesundheitlichen und umweltbezogenen Überlegungen einhergeht. Eine der Entscheidungen liegt darin, keine Eier mehr zu essen. Aber aus welchem Grund, denn für Eier müssen bekanntlich keine Hühner sterben?
Das Leiden der Hühner
Für den Konsum von Eiern werden vermeintlich keine Tiere getötet. Auch wenn mensch das Fleisch nicht isst, leben die Legehühner unter schrecklichen Bedingungen. Bis zu 20 Hühner pro Quadratmeter dürfen in der EU legal gehalten werden. Der Platzmangel führt zu Stress, Picken, Verletzungen und Krankheiten. Damit die Hühner sich selbst oder andere nicht verletzen, werden die Schnäbel gekürzt und gegen die Krankheiten Antibiotika verteilt. Wenn die Legehühner nicht bereits bei der schmerzhaften Kürzung der Schnäbel sterben, werden die Tiere nach etwa zwei Jahren geschlachtet, da sie als unwirtschaftlich gelten.
Männliche Küken unter Legehennen
In der Massentierhaltung werden männliche Küken oft als unerwünschtes Nebenprodukt betrachtet, da sie keine Eier legen und nicht schnell genug wachsen, um als Fleischproduzenten rentabel zu sein. Aus diesem Grund werden sie oft direkt nach dem Schlüpfen getötet, indem sie entweder vergast oder geschreddert werden.
Die Periode der Henne
Natürlicher und tierfreundlicher wäre es, dem Huhn ihr Ei einfach zu überlassen. Hennen durch laufen jeden Monat einen Reproduktionszyklus. Wenn sie nicht befruchtet werden, legen sie einmal im Monat ein Ei. Schlüpft aus dem Ei, kein Küken, essen Hennen in freier Wildbahn oft das komplette Ei mit Schale, da es wichtige Nährstoffe enthält, welche sie über das Legen verloren haben.
Das Ur-Huhn hat jährlich maximal 12 Eier gelegt. Durch die Profitorientierung des Menschen sowie der Massentierhaltung legt eine Henne heute jährlich 300 Eier. Im Jahr 1950 waren es noch 120 Eier pro Jahr.
Das Ei von nebenan
Es steht ausser Frage, dass es Hühnern auf einem familiären Bauernhof deutlich besser geht als in der Massentierhaltung. Doch wie bereits erwähnt, brauchen Hennen ihre Eier selbst. Wenn aus den Eiern keine Küken schlüpfen, essen Hühner ihre Eier, um die verlorenen Nährstoffe wieder zurückzugewinnen.
Menschen, die Eier vom Bauernhof oder ihrem eigenen Garten konsumieren, sind wahrscheinlich auch nicht abgeneigt, andere Lebensmittel, die Eier enthalten, zu essen. Eier, die für Fertigprodukte wie Kekse, Kuchen oder Mayonnaise verwendet werden, stammen oft aus den schlechtesten Haltungsbedingungen.So bleibt die Nachfrage nach Eiern weiterhin bestehen.
Fazit
Wir finden Hühner sind keine Legemaschinen! Ohne menschlichen Einfluss würden Hennen jährlich maximal 12 Eier legen und ein Leben zwischen 6 und 10 Jahren führen. Für uns gilt das Argument «Für ein Ei muss kein Tier sterben» nicht. Die fragwürdigen Haltungsformen, Misshandlungen und Krankheiten sind leid genug, welches wir nicht unterstützen möchten. Mittlerweile gibt es tolle Alternativen für die Verwendung von Eiern. Ob beim Frühstück ein leckerer Rührtofu oder Kuchen mithilfe von Kichererbsenmehl, Bananen oder Backpulver, es gibt eine riesige Vielfalt. Es gibt auch viele vegane Eier-Ersatzprodukte auf dem Markt, die aus pflanzlichen Zutaten hergestellt werden.
Quellen:
vegpool.de (22.3.23)
vegan.ch (22.3.23)
veganblatt.com (22.3.23)
careelite.de (22.3.23)
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1 Kommentar
Also meine Gotte hat 5 Hühner mit einem Auslauf von 1200 m2, die legen so alle 2 Tage je ein Ei. Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen, diese Eier zu essen. Das Problem bei den Eiern liegt ganz offensichtlich in der Industrialisierung der Produktion, nicht im Eier-Essen an sich. Da haben die VeganerInnen eher schlechte Argumente.
Mich stört mehr die Tatsache, dass heutzutage fast alle tierischen Produkte aus Tierfabriken kommen, als dass man tierische Produkte isst. Weil wir nun mal zu einer Massengesellschaft geworden sind, bleibt uns darum aus ethischer Sicht nichts anderes übrig, als auf tierische Produkte ganz zu verzichten. Machen wir’s wie die Chinesen, essen wir nur noch Soja. Unser Computerhirn leidet deswegen jedenfalls nicht.