5 Wildkräuter
Bärlauch kennen wir alle und haben die meisten von uns bestimmt schon selbst gesammelt. Doch in unseren Wäldern und auf unseren Wiesen wachsen noch viele andere Pflanzen und Kräuter, die unsere Gerichte bereichern. Auf was du dich beim Sammeln achten solltest und was du überhaupt pflücken kannst, erfährst du hier.
Das solltest du beim Sammeln von Wildkräutern beachten:
- Versuche an Orten mit möglichst geringer Verschmutzung Kräuter zu sammeln. Wald-/Strassenränder, die oft von Hunden begangen werden oder Wiesen, die gedüngt werden, solltest du vermeiden.
- Pflücke niemals alle Pflanzen am selben Standort. Um den Fortbestand zu gewährleisten, müssen genügend Pflanzen stehen gelassen werden.
- Damit sich die Pflanze gut regenerieren kann, pflücke nur den Teil der Pflanze, den du benötigst. Den Rest lässt du stehen.
- Sammle nur so viel wie du auch wirklich benötigst.
- Wenn du das erste Mal Wildpflanzen sammeln gehst, empfehlen wir dir eine geführte Kräuterwanderungen. Es gibt tolle Angebote wie beispielsweise die Kräuterwanderungen von WWF, an denen du teilnehmen und vieles neues lernen kannst.
Brennnesseln
Das Frühlingsgemüse ist leicht an ihren Härchen, an Blättern und Stängeln zu erkennen. Geschätzt wird die Pflanze besonders wegen ihres hohen Gehaltes an Vitamin C, Eisen, Magnesium, Kalzium, Silizium und den antientzündlichen Flavonoiden. Die Pflanze wirkt ausserdem leicht harntreibend und entzündungshemmend.
Die Blätter der Brennnessel können von April bis Juni in der Küche verwendet werden. Von Juli bis September kannst du zudem die zarten Brennnesselblüten ernten.
Die Blätter der Brennnessel kommen dem Geschmack von Spinat sehr ähnlich und könne gleich verwendet werden. Durch das Kochen und/oder feinschneiden zerstört man die Nesselhaare und kann die Pflanze problemlos verzehren.
Löwenzahn
Löwenzahn wächst gefühlt überall, dadurch nehmen ihn manche eher als Unkraut wahr statt als essbares Wildkraut. Löwenzahn ist aber ein echtes Wunderkraut und enthält viel Kalium und Flavonoide, die Hauptwirkstoffe der Blume sind Bitterstoffe, Phenole und Terpene. Durch den hohen Gehalt an Bitterstoffen gilt Löwenzahn als magenstärkend, appetitanregend und verdauungsfördernd. Ausserdem hat Löwenzahn ebenfalls eine harntreibende Wirkung.
Die Blätter der Pflanze machen sich gut in Salaten, Suppen, Saucen und Kräuterdips. Mit den schönen gelben Blüten kannst du Sirups oder Gelees herstellen, die sich super als Honigersatz eignen.
Knoblauchsrauke
Die Knoblauchsrauke das perfekte Würzkraut für Menschen, die Knoblauch oder Bärlauch nicht vertragen oder denen der Geschmack einfach zu intensiv ist. Das Kraut ist komplett essbar, enthält ätherische Öle, Mineralsalze, Glykoside, Vitamin A und C. Die Knoblauchsrauke hat blutreinigende und harntreibende Eigenschaften, ausserdem soll es verdauungsanregend, schleimlösend, entgiftend und desinfizierend wirken.
Das Kraut wächst an Wegränder, Gärten, Parks und in Laubwäldern und kann von April bis September gesammelt werden. Die Knoblauchsrauke sollte allerdings besser roh verzerrt werden. Durch das Erhitzen werden die Inhaltsstoffe, die für den Knoblauch artigen Geschmack zuständig sind, zerstört. Man kann ihn aber wunderbar in Salate, Kräutersaucen, Brotaufstrichen oder als Pesto verwenden.
Oregano
Getrockneten Oregano kennst du aus der mediterranen Küche bestimmt, doch wusstest du, dass in unseren Wäldern wilder Oregano wächst? Diesen kannst du das ganze Jahr über sammeln. Studien zufolge hat das Gewürz mit hohem ätherischen Öl Gehalt antibakterielle, antivirale, antioxidative, antidiabetische und entzündungshemmende Eigenschaften.
Rotklee
Rotklee stärkt das Immunsystem und ist besonders reich an Magnesium, Kalzium, Kalium, Vitamin B3, B1 und Vitamin C. Zu dem hat Rotklee eine verbessernde Wirkung auf den Blutfluss, wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Herztätigkeit und wirkt antibakteriell.
Die roten Blüten des Rotklees findest du von Mai bis Juli auf feuchten Wiesen, Wegrändern und Waldlichtungen. Er eignet sich gut im Salat, Suppen als Tee oder im Knäckebrot.
Knäckebrot Rezept:
leicht | 1 Backblech | 40 min
Zutaten:
- 120g Dinkelmehl
- 200ml Wasser
- 2 EL Olivenöl
- 105g Sonnenblumenkerne
- 95g Kürbiskerne
- 95g Hanfsamen
- +- 100g Rotklee
- eine Prise Salz und Pfeffer
Ofen auf 170 Grad Ober Unterhitze vorheizen.
Alle Zutaten in einer Schüssel verrühren.
Blech mit Backpapier belegen und die streichfeste Masse gleichmässig auf dem Backpapier verteilen.
10 Minuten Backen, kurz herausnehmen und in Stücke schneiden.
→ Achtung das ist ein wichtiger Schritt, denn nach dem Backen kannst du das Knäckebrot nicht mehr in schöne Stücke schneiden!
Nach dem schneiden kommt das Knäckebrot für weitere 40 Minuten in den Ofen.
Benutzt du bereits eigen gesammelte Kräuter in deiner Küche? Wenn ja, welches sind deine liebsten Kräuter und Rezepte damit?
Quellen:
Dr. med. Petra Bracht und Prof. Dr. Claus Leitzmann «Klartext Ernährung» 2021
Kräuterportrait, WWF (23.5.22)
utopia.de (23.5.22)
zentrum-der-gesundheit.de (23.5.22)
kraeuter-buch.de (23.5.22)
utopia.de (23.5.22)
Mitglied werden
Wusstest du, dass sich die Vegane Gesellschaft Schweiz aus Spenden und Mitgliedschaften finanziert?
Unterstütze uns noch heute mit einer Mitgliedschaft und hilf uns, den Veganismus in der Schweiz mit professioneller Öffentlichkeit-sarbeit und spannenden Projekten zu fördern!
Noch keine Kommentare