Pflanzenpower von nebenan: Warum wir über neue Proteinquellen sprechen müssen
Hand aufs Herz: Wenn wir an pflanzliches Protein denken, landen wir ziemlich schnell bei altbekannten Stars wie Tofu, Kichererbsen oder Linsen. Aber es geht auch anders – und vor allem regionaler. Denn in der Schweiz wachsen längst spannende Proteinhelden direkt vor unserer Haustür: Lupinen, Ackerbohnen und Mungbohnen mischen aktuell die vegane Ernährung ordentlich auf.
Und das Beste? Diese Pflanzen sind nicht nur echte Proteinbomben, sondern auch nachhaltige Allround-Talente für die Landwirtschaft.
Zeit also, diese unterschätzten Superfoods mal richtig kennenzulernen.
Lupinen
Lupinen galten lange als Zierpflanze in Schweizer Gärten. Dabei haben es die Samen der Süsslupine richtig in sich:
- bis zu 40% Protein
- regional anbaubar
- nussig-milder Geschmack
Immer mehr Schweizer Start-ups setzen auf Lupinen als Alternative zu Soja. Lupinen-Drinks, Aufstriche oder sogar Lupinen-Tofu oder Lupinen-Tempeh sind längst keine Zukunftsmusik mehr.
Und das Gute: Die Pflanze wächst auch auf kargen Böden, braucht wenig Wasser und düngt ganz nebenbei den Boden, weil sie Stickstoff bindet. Nachhaltiger geht’s kaum.
Ackerbohnen
Ackerbohnen (auch Favabohnen genannt) sind die Comeback-Queens der Schweizer Felder. Lange als Viehfutter abgestempelt, feiern sie jetzt ihr Revival auf unseren Tellern.
Was macht sie so spannend?
- ca. 30% Protein
- hoher Ballaststoffgehalt
- super Sättigung
- perfekt für Burger-Patties, Falafel oder vegane Aufstriche
Schweizer Produzent*innen wie Ackerhack oder Koro verkaufen bereits Fleischalternativen mit Ackerbohnen als Basis. Von NaturiPur gibt es sogar Crispies aus Ackerbohnen zum snacken.
Mungbohnen
Mungbohnen kennt man oft aus der asiatischen Küche. Aber Surprise: Auch sie lassen sich in der Schweiz anbauen – vor allem dank wärmerer Sommer und innovativer Landwirtschaft.
Mungbohnen sind kleine grüne Kraftpakete:
- rund 24% Protein
- hoher Eisengehalt
- leicht verdaulich
- vielseitig einsetzbar
Von Protein-Pasta bis veganen Eiersatz aus Mungbohnen – was in den USA längst Trend ist, kommt jetzt langsam aber sicher auch in die Schweizer Küchen. Und das klimafreundlich & regional.
Warum regionale Proteinquellen Zukunft haben
Die Vorteile liegen auf der Hand:
✓ kurze Transportwege
✓ weniger CO₂-Emissionen
✓ Unabhängigkeit von Soja-Importen
✓ Förderung von Biodiversität
✓ neue Chancen für Schweizer Landwirtschaft
Vegane Ernährung muss nicht automatisch bedeuten, dass alles aus Übersee kommt. Im Gegenteil: Wer Lupinen, Ackerbohnen und Mungbohnen auf den Speiseplan holt, isst nicht nur gesund, sondern unterstützt auch lokale Betriebe und nachhaltige Landwirtschaft.
Fazit: Local ist das neue Superfood
Die vegane Szene in der Schweiz ist im Wandel – und das ist gut so. Lupinen, Ackerbohnen und Mungbohnen sind viel mehr als ein Trend. Sie stehen für eine bewusste, regionale und klimafreundliche Ernährung.
Next Step? Beim nächsten Einkauf einfach mal zur Lupinen-Pasta oder zum Ackerbohnen-Hummus greifen. Oder direkt beim Hof nebenan nachfragen, was da so alles wächst.