09. Mai 2022

Regionale Superfoods

Von Superfoods hast du bestimmt schon gehört. Doch was sind sie überhaupt und was macht sie so besonders? Müssen wir die teuren Superfoods aus Übersee extra zu uns importieren oder liegen gleichwertige Lebensmittel direkt vor unserer Haustür?

Was sind Superfoods?

Superfoods gelten als ausdrücklich gesund, da sie bereits in kleinen Mengen besonders reich an Mikro- und Makronährstoffen sind. Sprich, sie stecken voller Vitamine, Mineralstoffe, Proteine, gesunden Fetten, Nahrungsfasern und Antioxidantien. Einfach gesagt: Wunderwaffen für unsere Gesundheit, die in der Natur wachsen. Gemüse, Früchte, Samen, Gräser, Blätter und Algen die man ganz einfach in den täglichen Speiseplan einbinden kann.

Klingt ja super, doch unter Superfoods sind den meisten von uns wahrscheinlich Avocados, Chia-Samen, Goji-Beeren und Co. bekannt. Doch hinter den Superfoods aus Übersee stecken lange Transportwege, damit eine erhebliche Belastung der Umwelt und auch die Qualität der Lebensmittel muss dadurch starke Einbussen in Kauf nehmen. Die Lebensmittel werden unreif geerntet und mit Konservierungsmitteln bearbeitet, damit sie auf der langen Reise nicht schlecht werden. Dabei gehen wichtige Nährstoffe und somit die Wertigkeit der Lebensmittel verloren. Dazu kommt, dass diese Lebensmittel bei uns als angeblich hochwertiger, reichhaltiger und qualitativ besser vermarktet und meist für viel Geld verkauft werden.

Wie zu vermuten spriessen auch bei uns in der Schweiz Wunderwaffen aus den Böden. Regionale Superfoods haben einen kurzen Transportweg, können somit pflückreif geerntet werden und müssen nicht mit gesundheitsschädlichen Konservierungsmittel behandelt werden. Damit ist sichergestellt, dass die Lebensmittel reich an den versprochenen Mikro- und Makronährstoffen sind. Der Umwelt und deinem Körper tust du also einen Gefallen, wenn du bei der Wahl deiner Lebensmittel auf Regionalität, Saisonalität und einen biologischen Anbau achtest.

Welche Lebensmittel sind regionale Superfoods?

  • Heidelbeeren anstelle von Acai
    Auch Blaubeere genannt, enthalten viel Vitamin C und Vitamin E, Eisen, Kalium, Folsäure, Zink und Gerbstoffe. Gerbstoffe helfen bei Durchfall und wirken antibakteriell. Ausserdem sind Heidelbeeren gute für den Blutzucker- und Cholesterinspiegel und haben einen positiven Einfluss auf unsere Gehirnfunktionen. 
  • Leinsamen statt Chia
    Sie fördern die Verdauung und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Leinöl enthält 90 Prozent ungesättigte Fettsäuren und gehört zu den wenigen natürlichen Lebensmitteln, in dem der Anteil von Omega-3 den der Omega-6 Fettsäure übersteigt. Mehr Infos erfährst du im Beitrag «Was gibt es zu Omega-3-Fettsäuren bei einer veganen Ernährung zu beachten?» 
  • Johannisbeere statt Goji Beeren
    Die Beeren enthalten dreimal so viel Vitamin C wie Zitronen. Enthalten reichlich Kalium und haben eine entzündungshemmende und immunstärkende Wirkung. 
  • Hirse statt Quinoa
    Hirse ist von Natur aus glutenfrei und reich an Mineralstoffen. Es enthält besonders viel Eisen, Vitamin B6 und Silizium.
  • Walnüsse statt Avocado
    Walnüsse haben einen sehr hohen Gehalt an der Alpha-Linolensäure, eine Omega-3-Fettsäure. Haben einen guten Einfluss auf die Herzgesundheit und die Blutfettwerte. 
  • Spinat statt Spirulina
    Spinat hat einen hohen Gehalt an Folsäure und ist ein guter Lieferant für Carotinoide, diese wirken sich positiv auf unsere Augengesundheit aus. Zu dem zählt Spinat zu den eisenreichen Gemüsesorten mit 4 mg pro 100 g. Mehr über Eisen erfährst du in diesem Video
  • Brennessel statt Matcha
    Die Brennessel weist einen hohen Anteil an antientzündlichen Flavonoiden, Eisen, Magnesium, Kalzium und Silizium auf. Ist reich an Vitamin C und gilt als entwässernd.

Sonstige Superfoods aus der Schweiz sind: 

  • Buchweizen
    Der Buchweizen ist reich an der essenziellen Aminosäure Lysin und enthält wirksame Flavonoiden. Diese schützen vor Zellschäden und können den Blutfluss verbessern. Ausserdem hat der Buchweizen eine gute Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. 
  • Hanfsamen
    Sollten in keiner Küche fehlen. Sie enthalten hochwertiges Eiweiss, Fett und viele Ballaststoffe. Enthalten Vitamin B1, B2 und Vitamin E sowie Kalzium, Magnesium, Eisen und Kalium. Wie das Leinöl enthält das Hanföl besonders viele essenzielle Fettsäuren. Achtung: Leinöl sowie Hanföl sollten nicht erhitzt werden.  
  • Haferflocken
    Hafer enthält Vitamin B1 und B6, Eisen, Magnesium, Silizium und Beta-Glucane. Letzteres sind lösliche Ballaststoffe, die einen positiven Einfluss auf unseren Blutcholesterinspiegel aufweisen.
  • Grünkohl
    Grünkohl gehört zu den heimischen Superfoods schlechthin. Er weist einen sehr hohen Gehalt von Beta-Carotin, Vitamin C, Vitamin K und Senfölglykoside auf. Letztere können das Krebsrisiko senken.

Viele unserer Nahrungsmittel, auf die wir das ganze Jahr über Zugriff haben, werden auf Kosten der Umwelt billig produziert, gelangen über lange Transportwege zu uns in die Schweiz und haben durch die unreife Ernte und Bearbeitung mit Konservierungsmitteln erhebliche Einbussen in deren Qualität. Langfristig ist es für Umwelt und Gesundheit also die bessere Wahl, auf die Lebensmittel zurückzugreifen, die bei uns in der Schweiz wachsen.

Achtest du beim Einkauf von Lebensmitteln auf Regionalität, Saisonalität und einen biologischen Anbau?

Quellen:

Dr. med. Petra Bracht und Prof. Dr. Claus Leitzmann «Klartext Ernährung» 2021, S. 75 – 78, S. 494 – 545

ccs.ch (3.5.22) 

sbv-usp.ch (3.5.22) 

zentrum-der-gesundheit.de (3.5.22) 

yoursuperfoods.de (4.5.22)

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