Reaktion auf Artikel im Gesundheitstipp

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In der Oktober-Ausgabe des Gesundheitstipps fand sich ein Artikel über vegane Rohkost mit dem Titel Rohkost – wer nicht übertreibt, lebt gesund. Im Artikel kommt Rafael Järmann, jetzt Vorstandsmitglied der VGS, zu Wort. Auch Präventivmediziner David Fäh lobt die gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung: „Menschen, die hauptsächlich pflanzliche Produkte essen, leben nicht nur länger, sondern auch gesünder.“

Leider enthält der Artikel aber auch unkorrekte Aussagen. So wird in einer Tabelle gesagt, wer gemischt oder ovo-lacto-vegetarisch esse, habe keinerlei Gefahren für Mangelerscheinungen, während vegan essende Menschen ein Risiko für Mängel an Vitamin B12, Eisen, Kalzium, Iod, Zink und Vitamin D hätten.

Die Vegane Gesellschaft Schweiz hat aus diesem Grund einen Leserbrief an den Gesundheitstipp geschrieben:

Sehr geehrte Redaktionsmitglieder

Ich finde es gut, dass wichtiger werdende Ernährungsformen wie Rohkost und Veganismus thematisiert und debattiert werden. Auch ist es toll, dass Sie von den gesundheitlichen Vorteilen einer veganen Ernährung berichten, die übrigens nicht nur Herz-Kreislauf-Krankheiten betreffen, auch das Risiko für Diabetes und Krebs wird deutlich gesenkt. Ich muss jedoch einige Aussagen an Ihrem Artikel kritisieren. Insbesondere die Hinweise zu möglichen Mangelerscheinungen sind nicht nur falsch, sondern in meinen Augen sogar gefährlich. So steht da, dass bei omnivorer oder ovo-lacto-vegetarischer Kost keine Mangelerscheinungen zu befürchten wären. Das, obwohl über die Hälfte aller in der Schweiz lebenden Personen im Winter an einem Vitamin D-Mangel leidet{{1}} und obwohl Eisen- und B12-Mangel in allen Bevölkerungsschichten verbreitet sind. In Punkto Eisen schneiden vegan lebende Menschen sogar besser ab als Personen, die Milchprodukte und Eier essen, da diese die Eisenaufnahme hemmen. Und auch Kalzium, Jod und Zink finden sich in pflanzlichen Lebensmitteln reichlich. So empfiehlt denn die grösste Organisation von Ernährungsexperten weltweit, die American Dietetic Association (ADA), eine gut geplante vegane Ernährung für alle Personen (inklusive Schwangerschaft, Kindheit, Hochleistungssportler etc.) und preist die vielen gesundheitlichen Vorteile an.{{2}} Im Übrigen gibt es das Wort „veganisch“ im Deutschen nicht (es gibt nur „vegan“), aber Begrifflichkeiten sind ja nicht so wichtig.

Ich hoffe, dass Sie weiterhin über solch interessante Themen berichten, dass die Ernährungsempfehlungen dann aber auf dem neusten Stand sind.

Freundliche Grüsse
Diego Santini
Chemiker M.Sc., Ernährungsexperte der Veganen Gesellschaft Schweiz

[[1]] http://www.tellmed.ch/include_php/previewdoc.php?file_id=7845[[1]]
[[2]] http://www.vebu.de/files/ADA_position_paper_2009.pdf [[2]]

In der November-Ausgabe nun erschien der Leserbrief in stark gekürzter Form. Wir freuen uns, dass trotz vieler Vorurteile die vegane Lebensweise vermehrt in den Medien thematisiert wird und wir als kritische Stimme wahrgenommen werden.

Wusstest du, dass sich die Vegane Gesellschaft Schweiz aus Spenden und Mitgliedschaften finanziert? Unterstütze uns noch heute mit einer Mitgliedschaft und hilf uns, den Veganismus in der Schweiz mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit und spannenden Projekten zu fördern!

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