Speziesismus – von Nutztieren und Sauställen

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„Was für ein Saustall“ – eine Redewendung, die so fest in unserem Sprachgebrauch verankert ist, dass kaum jemand an einen tatsächlichen Saustall denkt, denn jede*r weiss, dass dies auf eine große Unordnung hinweist. Doch warum eigentlich? Denn Schweine sind in Wirklichkeit sehr reinliche Tiere. Der Grund dafür ist eine Diskriminierung von Tieren, die in unserer Gesellschaft so fest verankert ist, dass wir sie kaum hinterfragen – oder überhaupt ihren Namen kennen: der Speziesismus.

Wie der Begriff schon vermuten lässt, handelt es sich um eine Diskriminierung aufgrund der Spezies, so wie Rassismus eine Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe beschreibt und Sexismus aufgrund des Geschlechts. Denn vergleichen wir Menschen und Tiere, so gibt es keinen gemeinsamen Nenner, der alle Menschen von allen Tieren unterscheidet, ausser der unterschiedlichen Spezies. Während manche Tiere intelligenter als gewisse Menschen sein können, so haben gewisse Tiere auch ein breiteres Spektrum an Emotionen, die sie erleben, als manche Menschen. Es trennt sie einzig und allein die Spezies. Schon allein die Tatsache, dass wir von Menschen und Tieren sprechen, macht diesen Unterschied deutlich. Dabei vergessen wir, dass auch Menschen Säugetiere sind. Darum wird zum Beispiel häufig von menschlichen und nicht-menschlichen Tieren gesprochen, um diese Lücke zu schliessen.

Menschliche Tiere haben sich diese Differenzierung nützlich gemacht, um nicht-menschliche Tiere zu instrumentalisieren und auszubeuten. So wurden Tiere in weitere Gruppen geteilt, wie Nutz- und Haustiere. Der künstliche Begriff der „Nutztiere“ ist ebenfalls aus unserer heutigen Gesellschaft kaum mehr wegzudenken und legitimiert, warum wir gewisse Tiere essen und mit wiederum anderen auf dem Sofa kuscheln. Dabei ist auch diese Unterscheidung zum Beispiel kulturell bedingt und alles andere als natürlich. Schreiben wir Kühen, Hühnern und Co. nun einen „Nutzen“ zu – den der menschlichen Ernährung – so rechtfertigt das ihre Haltungsbedingungen und letztendlich ihren Konsum.   

Viele Menschen sehen oft den Zusammenhang nicht, dass es sich bei allen nicht-menschlichen Tieren um ein und dieselbe Spezies handelt, die wir gleich gut behandeln sollten. Das zeigt sich oft in medialen Berichten, die besondere Aufmerksamkeit erhalten, wie zum Beispiel der Tod einer Giraffe im Zoo Kopenhagens. Dass allerdings täglich tausende Tiere allein in der Schweiz für den menschlichen Verzehr getötet werden, wird dabei ausser Acht gelassen. 

Speziesismus ist nicht nur im gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnis präsent, sondern auch in der Sprache, wie anfangs kurz erläutert wurde. Tiere und Begriffe rund um diese sind in den meisten Fällen negativ konnotiert. Von der „blöden Kuh“ über einen „Esel“ (der gar kein Adjektiv mehr braucht, um die Bedeutung zu illustrieren) bis hin zu allgemeinen Begriffen rund um die Tierwelt wie „fressen“. Ebenso wie bei einer genderneutralen Sprache gibt es auch hier Ansätze, jene Formulierungen aus dem Sprachgebrauch zu verbannen. 

Die vegane Bewegung kritisiert und hinterfragt diese Form der Diskriminierung und rollt das Mensch-Tier-Verhältnis neu auf. Sie betrachtet Tiere nicht als Nahrung, sondern als Teil der Gesellschaft, die es zu schützen gilt. Der Veganismus ist zudem die einzige Lebensweise, die so wenig speziesistisch wie möglich ist. Im intersektionalen Veganismus werden zudem alle Formen der Unterdrückung miteinander verknüpft – also zum Beispiel Rassismus und Sexismus – und als Teil eines grösseren Problems angesehen, in einer Gesellschaft, die diskriminiert.  Tiere haben keine Stimme. Sie können keine Aktionsgruppen und Gewerkschaften gründen, um sich gegen diese Missstände zu wehren. Sie brauchen vielmehr deine Hilfe. Hinterfrage dein Verhältnis zu Tieren auf Diskriminierung – und keine Sorge, die meisten Veganer*innen waren mal genau an dem Punkt, wo ihnen all das noch nicht bewusst war. Aber du hast es in der Hand, etwas zu ändern!

 

Dieser Text wurde von Gastbloggerin Doris Müllner verfasst.

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