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Wer denkt, die vegetarische und vegane Ernährungsweise sind nur Hype-Erscheinungen der letzten Jahre, der liegt daneben. Der bewusste Verzicht auf tierische Produkte geht weit in der Zeit zurück und fand seinen Ursprung bereits in der Antike. Wir haben für dich die Geschichte des Veganismus von der Antike bis heute zusammengefasst.

Die Moral der Antike – Pythagoreisch

Der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras lebte um 500 v. Chr. und gilt als erster, der sich aus moralischen und ethischen Gründen vegetarisch ernährte. Da der Begriff «Vegetarisch» erst später geprägt wurde, nannte man eine fleischlose Ernährung damals «pythagoreisch».

«Solange der Mensch Tiere schlachtet, werden die Menschen auch einander töten. Wer Mord und Schmerz sät, kann nicht erwarten, Liebe und Freude zu ernten.»

In dieser Zeit war der «pythagoreisch» in Griechenland und in vielen Teilen Asiens verbreitet. Auch bekannte Philosophen wie Seneca oder Ovid bezeichneten sich zu dieser Zeit als «Pythagoreer». Die vegetarische Ernährungsweise konnte sich jedoch weder als Philosophie, Ernährungs- oder Lebensstil verbreiten.

Aus religiösen Gründen

Gewaltlosigkeit, Mitgefühl und das Anstreben von moralischen und ethischen Grundsätzen sind bei den meisten vor allem östlichen Weltreligionen die Grundlage für eine vegetarische Ernährungsweise. 

Etwa zur selben Zeit wie Pythagoras lebte Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha, dessen Lehren zu den Grundlagen des Buddhismus wurden. Er predigte unter anderem das Mitgefühl mit allen Lebendigen, was gleichzeitig bedeutet, nicht zu töten. Viele seiner Anhänger schlossen aus seinen Lehren den bewussten Verzicht auf Fleisch.

Auch der Hinduismus und der Taoismus plädieren für eine vegetarische Ernährung. Die alt indische Religion Jainismus verlangt von ihren Anhängern sogar den strikten Verzicht auf Fleisch.

Das Mittelalter bis zur Neuzeit

Während des Mittelalters ernährten sich viele Menschen vegetarisch oder vegan. Aber vermutlich nur, weil sie sich tierische Produkte nicht leisten konnten. Zu Beginn der Frührenaissance dachte Leonardo da Vinci über den Fleischkonsum und dessen Folgen nach. Er äusserte den Gedanken, dass Menschen gegenüber Tieren Gnade walten lassen sollen. Zu da Vincis Lebzeiten fand dieser Gedanke jedoch keinen Anstoss.

Die Aufklärung – ist es moralisch vertretbar, Fleisch zu essen?

Erst im 17. und 18 Jahrhundert, die Zeit der Aufklärung, stiess Leonardo da Vincis Gedanke bezüglich des Fleischverzichts auf mehr Interesse. Der englische Arzt und Philosoph John Locke versicherte, dass Tiere Schmerz empfinden, miteinander kommunizieren und Gefühle wahrnehmen. Er glaubte, Tieren Schaden zuzufügen, wäre falsch und würde bei Menschen, die Tiere quälen oder töten, zur Folge haben, dass sie auch gegen Menschen hartherzig sind. Aus solchen Gründen wandten sich zu dieser Zeit einige Philosophen vom Fleischkonsum ab. Der französische Autor und Philosoph Voltaire schrieb in seinem philosophischen Wörterbuch von 1764:

«Welch miserable Armut des Geistes zu behaupten, Tiere seien wie Maschinen, ohne jegliches Gefühl!.»

Zu dieser Zeit gab es aber auch Philosophen, die fanden, Menschen und Tiere könne man nicht vergleichen. Einer dieser war der deutsche Philosoph Immanuel Kant, doch selbst er war der Überzeugung, dass es moralisch schlecht für Menschen ist, grundlos Tiere zu töten. 

Währenddessen versuchte sich Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der USA, an der fleischlosen Ernährung. Anders als Voltair beruht Franklins Verzicht auf Fleisch auf persönlichen Erfahrungen und nicht auf einem philosophischen Prinzip. Franklin schrieb, dass er klarer im Kopf und eine raschere Auffassungsgabe als zuvor hatte.

Die Romantik und die Selbstoptimierung

Die Romantiker waren der Überzeugung, dass durch persönliche Erfahrungen und Selbsterkenntnis eine Verbesserung des menschlichen Daseins erreicht werden konnte. Durch Benjamin Franklin inspiriert, gehörte Anfang des 19. Jahrhunderts bei einigen Philosophen der Verzicht auf Fleisch dazu. Der englische Dichter Percy Bysshe Shelley bezog sich nicht mehr ausschliesslich auf den moralischen Aspekt, sondern zog nun auch die gesundheitlichen Vorteile einer Tierprodukt freien Ernährung in seine Ansätze ein. Das Interesse an einer vegetarischen Ernährung wuchs. 1847 wurde in Ramsgate, England, von einer Gruppe Menschen die Vegetarian Society ins Leben gerufen und der Vegetarismus populär gemacht.

Einflussfaktoren

Die Aufzeichnungen des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi über den Vegetarismus als Quelle des menschlichen Fortschrittes beeinflussten zu seiner Zeit Mahatma Gandhi. Für beide gehörte der Vegetarismus zu einer friedlichen und gewaltfreien Lebensweise dazu.

«Ich habe das Gefühl, der geistige Fortschritt wird eines Tages verlangen, dass wir aufhören, unsere Mitkreaturen zu töten, um unseren Hunger zu befriedigen.»

Gandhi liess sich auch durch die philosophische und politische Haltung von Henry Stephens Salt inspirieren. Der englische Autor und Sozialreformer gilt als der Erste, der sich für Tierrechte eingesetzt hat und eine moderne Vorstellung des Tierwohles hatte.

Verschiedene Namen die das gleiche Benennen

Für die Ernährungsform, die komplett auf tierische Produkte verzichtet, gab es im Laufe der Geschichte unterschiedliche Bezeichnungen. Erst wurden Menschen, die komplett auf tierische Produkte verzichteten, als «strenge Vegetarier» oder «Vegetarier, die keine Milchprodukte und keine Eier essen», bezeichnet. 1931 wurde unter dem Vorsitzenden Bruno Wolff der heutigen Proveg der neue zukunftsweisende «Hochvegetarismus» gefördert. Bis schliesslich 1944 der englische Tierrechtsaktivist Donald Watson nach einem kürzeren, zusammenfassenden Ausdruck suchte. So rief er den Begriff «vegan» ins Leben. Der Ausdruck leitet sich von den anfangs- und Endbuchstaben von« veg-etari-an» ab und ist uns heute allen bekannt.

Die Verbreitung und der Umweltaspekt

Ab 1960/1970 verlor die unkonventionelle Lebensweise langsam sein Stigma und neue Faktoren für eine vegane Ernährung gewannen an Bedeutung. Zu den moralischen und gesundheitlichen Aspekten stiess nun die Sorge um die Umwelt und das Wohlergehen der Tiere. 
1971 durch die Veröffentlichung des Buches «Die Öko-Diät» der US-amerikanischen Schriftstellerin Frances Moore Lappé stellte man erstmals eine Verbindung zwischen Fleischproduktion, Lebensmittelverschwendung und den Auswirkungen auf die Umwelt her. Es ging nicht mehr nur um die persönliche Gesundheit oder die ethischen Prinzipien eines Individuums, es kamen politische Ansichten dazu. Das Überleben und die Gesundheit unseres Planeten und unserer Spezies. 

Tendenz steigend

Nicht nur Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bekennen sich der veganen Lebensweise, auch die Lebensmittelindustrie und das Interesse an pflanzlichen Produkten nimmt weltweit zu. Bäckereien, Restaurants, Cafés oder Kantinen erweitern ihr pflanzliches Angebot oder sind komplett vegan. 

Lebensmittel werden im Supermarkt mit dem V-Label gekennzeichnet, damit man ohne grossen Aufwand und Recherche zu veganen Produkten greifen kann. Das Angebot wächst stetig und zeigt uns, wie einfach man heutzutage auf tierische Produkte verzichten kann.

Wie du bemerkt hast, fand man im Laufe der Geschichte unterschiedliche Beweggründe, um auf Fleisch oder komplett auf tierische Erzeugnisse zu verzichten. Ob aus moralischen, ethischen, gesundheitlichen oder politischen Gründen eins ist klar: Die Tiere, unser Planet und schlussendlich unsere Spezies wird von einer überwiegend pflanzlichen Ernährung profitieren.

Quellen:

Molly Watson «Sollten wir alle vegan leben?» 2019, S. 18-37

Claus Leitzmann «Veganismus» 2013, S. 29-32

Anonym, Studienarbeit, GRIN Verlag «Die Geschichte des Vegetarismus von der griechischen Antike bis heute» 2017

veganblatt.com (5.10.2022)

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