Die Schattenseiten der Lachszucht

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Lachs, mit seinem delikaten Geschmack und vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten, hat sich als beliebter Star in der internationalen Küche etabliert. Doch hinter diesem kulinarischen Hochgenuss verbirgt sich eine weniger bekannte, beunruhigende Realität. Die steigende Nachfrage nach Lachs führt dazu, dass Lachszuchtfarmen verstärkt auf die Aufzucht in Unterwasserfarmen setzen. Ein scheinbar unsichtbarer Weg, der jedoch erhebliche Auswirkungen auf unsere Umwelt, Pflanzen, Tiere und nicht zuletzt auf uns Menschen hat. Tauchen wir gemeinsam tiefer in diese problematischen Aspekte ein und werfen einen kritischen Blick auf die Lachsindustrie.

Die Kommerzialisierung der Lachsproduktion in Norwegen

In Norwegen, dem Epizentrum der Lachsproduktion, sollen die Zuchtzahlen bis 2050 vervierfacht werden, mit dem Ziel, einen Umsatz von 50 Milliarden Euro zu erreichen. Doch die kommerzielle Zucht birgt zahlreiche Probleme. Allein 2018 starben 50 Millionen Lachse aufgrund schlechter Bedingungen in den Zuchtbetrieben. In vielen norwegischen Lachsfarmen bedroht der winzige Parasit, die Lachslaus, das Wohlbefinden der Fische. Die Lachslaus heftet sich an die Lachse, verursacht offene Wunden und macht sie anfällig für Infektionen. Die herkömmlichen Methoden zur Bekämpfung dieser Plage sind oft wenig effektiv. 
Die ökologischen Auswirkungen der Lachsindustrie werden am Flughafen von Oslo deutlich, wo täglich enorme Mengen Lachs nach Asien und Nordamerika transportiert werden. Sogar in Japan ist norwegischer Zuchtlachs beliebt, obwohl der Inselstaat eigene Fischbestände hat.

Missstände in Zuchtfarmen

In Zuchtfarmen leiden Lachse unter gravierenden Missständen, die mit der engen Unterbringung in Netzkäfigen oder Rundbecken einhergehen. Die übermässige Enge verhindert natürliche Schwimmbewegungen und Wanderungen, führt zu permanentem Stress, aggressivem Verhalten sowie gegenseitigen Angriffen. Die Bedingungen in Zuchtfarmen führen zu Verhaltensstörungen, Pilz- und Parasitenbefall, grossflächigen Wunden und Verletzungen. Kotansammlungen in den Becken verschärfen die Umweltauswirkungen.

Etwa 20 Prozent der Lachse sterben während der Aufzucht, was allein in Norwegen zu rund 50 Millionen jährlichen Verlusten führt. Die Probleme erstrecken sich auch auf die Wildpopulation durch die Zerstörung des Lebensraums, kommerzielle Fischerei, Umweltverschmutzung und Giftstoffe in Zuchtfarmen. Giftige Chemikalien, Sauerstoffarmut und Krankheiten wie der Piscine-Rei-Virus bedrohen die Gesundheit der Lachse und tragen zur Abnahme der wildlebenden Lachspopulation bei. Daher wird vom Verzehr von Lachsen abgeraten, nicht nur aufgrund der Tierquälerei, sondern auch wegen der negativen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit.

Wildlachse in Gefahr

Die steigende Nachfrage nach Lachsen gefährdet auch die atlantischen Wildlachse entlang der norwegischen Küste. Ihr Bestand hat sich in den letzten 35 Jahren halbiert. Entflohene Zuchtlachse konkurrieren mit den Wildlachsen in den Flüssen, verbreiten Krankheiten und beeinträchtigen das genetische Material durch Paarungen mit wilden Artgenossen. Viele Fischschützer*innen sind besorgt über diese Entwicklungen.

Globale Auswirkungen der Lachsindustrie

Die Auswirkungen der Lachsindustrie erstrecken sich nicht nur vor Ort, sondern haben auch negative Folgen für den Amazonas-Regenwald. Lachsfarmen tragen zur Abholzung bei, da die Lachse mit Sojafutter gemästet werden, was oft aus gerodeten Flächen in Brasilien stammt. In der Zucht müssen die Lachse auf ihre natürliche Ernährung verzichten, was zu einem Mangel an Astaxanthin führt – dem natürlichen Farbstoff, der Wildlachsen ihre rötliche Färbung verleiht. Um den Mangel auszugleichen, fügen Züchter*innen dem Futter synthetische Farbstoffe hinzu.

Darüber hinaus enthält das Fischfutter oft Ethoxyquin als Konservierungsstoff, der als bedenklich für die Gesundheit eingestuft wird. Obwohl Ethoxyquin in Europa als Pflanzenschutzmittel verboten ist, bleibt es im Tierfutter erlaubt. Laboruntersuchungen haben Rückstände von Ethoxyquin im Lachs aus konventioneller Zucht nachgewiesen, was für Verbraucher*innen oft unbemerkt bleibt.

Ein Appell für ethischen Konsum

In der heutigen Zeit besteht keine Notwendigkeit mehr, Tiere, sei es Schwein, Rind oder Fisch, für unsere Ernährung zu opfern. Supermärkte halten eine Fülle von tierfreundlichen und pflanzlichen Fischalternativen bereit. Eine ausgewogene vegane Ernährung ermöglicht es uns, alle notwendigen Nährstoffe zu erhalten, ohne auf den Geschmack und die Vielfalt zu verzichten. Gemeinsam können wir eine positive Veränderung bewirken und unseren Gaumen mit ethisch vertretbaren und köstlichen Optionen bereichern.

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