Schweizer Grasland und Milch – passt das wirklich?

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In der malerischen Landschaft der Schweiz, wo grüne Wiesen, blaue Seen und hohe Berge das Bild dominieren, wird häufig argumentiert, dass Grasland und Milchviehhaltung perfekt zusammenpassen. Mehr als zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes bestehen aus Grasland, das hauptsächlich zur Milchproduktion genutzt wird. Wir haben uns den Beitrag «Schweizer Grasland und die Milch – das passt einfach» von Swissmilk genau unter die Lupe genommen. Während diese landwirtschaftliche Nutzung auf den ersten Blick als natürlich erscheint, gibt es stichhaltige Gründe, warum eine andere Nutzung aus ökologischer Sicht sinnvoller ist.

Effizienz der Landnutzung

Obwohl die Schweiz reichlich Grasland besitzt, das nicht ideal für den Ackerbau ist, muss  die Effizienz der Landnutzung in Betracht  gezogen werden. Der grösste Teil der Schweizer Ackerflächen wird für den Anbau von Tierfutter anstelle von direkt konsumierbaren Lebensmitteln genutzt. Beispielsweise könnten auf einigen dieser Flächen, vor allem jene in flacheren und fruchtbareren Gebieten, direkt für den Menschen nutzbare Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte oder andere Kulturen angebaut werden, die ebenfalls zur Diversifizierung der Böden und so auch zu einer Bodenverbesserung beitragen können.  Durch eine Steigerung von Ackerflächen und den damit verbundenen Anbau von Hülsenfrüchten und anderen pflanzlichen Lebensmitteln würde die Umwelt entlastet und die Nahrungskette nicht unnötig verlängert werden.

Methanemissionen und Treibhausgase

Trotz des Potenzials des Graslands, Kohlenstoff zu binden, ist die Methanproduktion durch Wiederkäuer wie Kühe ein kritischer Faktor. Methan ist ein potentes Treibhausgas und seine Auswirkungen auf den Klimawandel sind signifikant. Es wird zwar zu CO₂ umgewandelt, doch dieser Prozess dauert und trägt in der Zwischenzeit zur Erwärmung der Atmosphäre bei.

Biodiversität

Die Nutzung von Grasland zur Milchproduktion kann auch die Biodiversität beeinträchtigen. Obwohl die Schweizer Graslandschaften vielfältig sind, führt die intensive Nutzung durch die Milchwirtschaft zu einem Rückgang der Artenvielfalt im Vergleich zu weniger intensiv genutzten oder natürlichen Ökosystemen. Eine stärkere Ausrichtung auf den Schutz und die Förderung der natürlichen Flora und Fauna könnte langfristige ökologische Vorteile bringen.

Wasser- und Bodenmanagement

Die Bewirtschaftung von Grasland erfordert sorgfältiges Wasser- und Bodenmanagement. Obwohl die Schweiz reich an Niederschlägen ist, könnte die intensive Nutzung von Grasland, insbesondere in Form von Kunstwiesen, langfristig zu Bodenerosion und Wasserknappheit führen. Pflanzliche Anbausysteme, insbesondere solche, die auf Permakultur oder anderen nachhaltigen Anbaumethoden basieren, können dazu beitragen, diese Risiken zu minimieren.

Ernährungssicherheit und globale Verantwortung

Die Weltbevölkerung wächst, und die Nachfrage nach effizient produzierten, nachhaltigen Nahrungsmitteln nimmt zu. Eine vegane Ernährung, die weniger Ressourcen verbraucht und weniger Umweltbelastungen verursacht, kann ein wichtiger Teil der Lösung sein, um globale Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Umweltauswirkungen der Nahrungsmittelproduktion zu reduzieren.

Veredelung der Grasflächen – wirklich?

Laut Swissmilk sind Kühe die Veredler*innen des Graslands. Der Begriff «Veredelung» impliziert eine Wertsteigerung, die subjektiv und abhängig von der Perspektive ist. Während die Umwandlung von Gras in Milch und Fleisch als Wertsteigerung gesehen werden kann, könnte man auch argumentieren, dass eine Umwandlung in direkt konsumierbare pflanzliche Produkte eine höhere Wertsteigerung darstellen könnte, insbesondere in Bezug auf die Effizienz der Nahrungsproduktion und die Reduzierung von Umweltauswirkungen.

Obwohl die Milchwirtschaft tief in der Kultur und Wirtschaft der Schweiz verwurzelt ist, bietet eine Umstellung auf eine pflanzlichere Lebensweise erhebliche Vorteile für die Umwelt. Es ist an der Zeit, dass wir die Tradition hinterfragen und innovative, nachhaltige Lebensmittelproduktionsmethoden in Betracht ziehen, die nicht nur die Schönheit der Schweizer Landschaft erhalten, sondern auch unseren Planeten für zukünftige Generationen schützen.

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