Ausgewogen Vegan: Interview mit einer pflanzenbasierten Ernährungsberaterin

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Sarah Kurth hat Ernährung und Diätetik in Bern studiert. Nach mehreren Jahren als Ernährungsberaterin in Spitälern hat sich Sarah 2021 als Ernährungsberaterin für eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung mit ihrem Beratungsunternehmen «Plantful Eating» selbständig gemacht. Unsere Gastbloggerin Doris hat mit ihr über ihren Alltag gesprochen.

Sarah, was hast du heute schon gegessen?
Mhmm, bei dieser Frage kriege ich direkt wieder Hunger! Ich habe meinen Tag mit einem leckeren Müesli gestartet und heute Mittag ein neues Resti in Bern ausprobiert. Das Mittagsmenü war: knuspriger Räuchertofu mit Süsskartoffeln und Ofengemüse. War richtig lecker. 

 

Beruflich bietest du Ernährungsberatung für eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung an, was verstehst du unter «pflanzenbasiert»?

Unter einer pflanzenbasierten Ernährung verstehe ich eine Ernährungsform, die sich vorwiegend durch den Konsum gesunder pflanzlicher Nahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen auszeichnet. Ich wähle bewusst diesen Begriff, weil es mir wichtig ist, nicht nur Menschen zu unterstützen, die sich vegan ernähren, sondern auch alle, die ihre Ernährung in Richtung pflanzenbasierte Ernährung umstellen möchten. 

 

Was hat dich dazu bewogen, eine Ernährungsberatung für eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung anzubieten?
Auf die Vorzüge einer pflanzenbasierten Ernährung bin ich durch meine Faszination für das Thema Mikrobiom (Darmflora) gestossen. In zahlreichen Weiterbildungen über den Zusammenhang der Darmflora und wie die Darmgesundheit mit der allgemeinen Gesundheit zusammenhängt, wurde mir bewusst, wie wichtig eine pflanzenbetonte Ernährung für unsere Darmgesundheit und somit auch für die allgemeine Gesundheit ist. 
Dieses Wissen möchte ich gerne teilen. Dabei ist es mir besonders wichtig, den Fokus auf die Umsetzung einer ausgewogenen pflanzenbasierten Ernährung zu setzen. Damit meine Klient*innen im Alltag wissen, wie sie sich auf eine einfach Weise optimal mit allen Nährstoffen versorgen können. Neben dem gesundheitlichen Aspekt liegen mir natürlich auch der Umwelt- und Tierethikaspekt am Herzen.   

 

Welchen beruflichen Weg bist du gegangen? 
Nach meinem Bachelorstudium in Ernährung und Diätetik habe ich mehrere Jahre als Ernährungsberaterin in Spitälern gearbeitet. Dabei bin ich aufs Thema der pflanzenbasierten Ernährung gestossen und habe mich die letzten Jahre vertieft damit auseinandergesetzt.  Um mein Wissen über die ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung gezielt weiterzugeben, habe ich mich dieses Jahr dazu entschlossen, mich in diesem Bereich als Ernährungsberaterin selbstständig zu machen.


Welche Fragen hörst du häufig, wenn es um vegane Ernährung geht?
Oft geht es bei solchen Fragen um die Abdeckung potenziell kritischer Nährstoffe. Aber auch die Umsetzung im Alltag oder wie man tierische Produkte auf eine leckere und sinnvolle Art durch pflanzliche Nahrungsmittel ersetzen kann, sind oft ein Thema.


Wo siehst du Herausforderungen in der Beratung einer veganen Ernährung?
Ich sehe es als Herausforderung, die Menschen zu erreichen, welchen es nicht bewusst ist, dass sie sich unausgewogen vegan ernähren. In meinen Beratungen sehe ich vor allem Menschen, die sich selber bereits sehr mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Ich fände es aber wichtig, auch alle anderen für die Ausgewogenheit und die notwendige Supplementierung kritischer Nährstoffe sensibilisieren zu können. Ein weiterer Knackpunkt, der sicher auch helfen würde, mehr Menschen für die Ausgewogenheit zu sensibilisieren, ist die bessere Zusammenarbeit unter medizinischen Fachkräften. Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für mich zentral, um Menschen, die sich vegan oder pflanzenbasiert ernähren, bestmöglich begleiten zu können. Insbesondere dann, wenn die Lebensphase einen besonderen Anspruch an die Nährstoffversorgung stellt, wie dies bei bspw. Schwangeren, Stillenden und Kindern der Fall ist.


Wie schätzt du die aktuelle Wissenschaftslage rund um den Veganismus ein?
Es gibt bereits einige gute Forschungsergebnisse zu den gesundheitsförderlichen Aspekten von pflanzlichen Nahrungsmitteln und pflanzenbasierten Ernährungsformen. Wünschenswert sind weitere, umfassendere Studien über die Nährstoffzufuhr und -versorgung in den verschiedenen Lebensphasen, um in Zukunft noch besser auf die besonderen Nährstoffbedürfnisse der jeweiligen Lebensstadien eingehen zu können.  

Spürst du den Anstieg der Popularität von Veganismus auch in deiner Beratung?
Ja, ich denke nicht zuletzt wegen Aktionen wie dem Veganuary und den heutigen ökologischen und tierethischen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, interessieren sich immer mehr Menschen für pflanzenbasierte Ernährungsformen.

Und noch zuallerletzt: Was kocht du gerade besonders gerne?
Jetzt in der kalten Jahreszeit freue ich mich gerade sehr auf die Zubereitung von all den tollen Herbstgerichten und köstlichen Beilagen wie Kürbissuppen, Maronigerichten, Rotkraut etc.  

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Kommentare

Eine Antwort

  1. Super!! Mal jemand, der seinen eigenen Weg geht. Sie hat sich aufgrund ihres Fachwissens und ihren Erfahrungen eine eigene „Meinung“ gebildet. Es gibt schon genug Leute, die nur immer das nachschwatzen, was erwartet wird. Weiter so, Sarah!

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