Wieso die Biodiversität in den Gewässern in Gefahr ist

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Aus den Augen, aus dem Sinn? Mehr als 70% unserer Erde ist mit Wasser bedeckt.1 Das Leben in den Seen und Meeren findet meist im Verborgenen statt und doch sind die Gewässer unabdingbar für die Biodiversität unseres Planeten. In diesem Beitrag nehmen wir dich unter die Wasseroberfläche mit und geben einen Einblick, was für die Biodiversität in unseren Gewässern wichtig ist, wodurch sie bedroht wird und wie sie uns erhalten bleibt.

Hallo Biologie! Zuerst ein paar Begriffserklärungen: 

Was ist Biodiversität nochmal?

Biodiversität umfasst drei Ebenen:
1. alle unterschiedlichen Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien
2. die Lebensräume/Ökosysteme, in denen diese Arten leben (z.B. Wald oder Gewässer)
3. die genetische Vielfalt innerhalb der Arten (z.B. Unterarten oder Rassen)

Biodiversität ist also das Leben auf der Erde in seiner gesamten Vielfalt und die Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung aller Lebewesen. Weltweit gibt es schätzungsweise 10-20 Millionen Arten. Diese Arten und ihre genetische Vielfalt ermöglichen eine schier unendliche Menge an Wechselbeziehungen und Anpassungen an verschiedenste Umweltbedingungen. (2)

Gewisse Tiere und Pflanzen scheinen einen besonders wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Artenvielfalt – und damit der Biodiversität – zu leisten: Die Schlüsselarten. (3) Schlüsselarten übernehmen eine unentbehrliche Funktion in einem Ökosystem (also z.B. in einem See) und können durch keine andere Art in diesem Lebensraum ersetzt werden. Wird eine Schlüsselart ausgerottet oder in ihrem Vorkommen stark verringert, wirkt sich dies massiv auf die Wechselbeziehungen zwischen den Arten aus. Fällt eine Schlüsselart weg, verändert sich das Ökosystem dramatisch und büsst an Artenvielfalt ein. (4)

Beispiele von Schlüsselarten in Gewässern

Seestern
Eine Art der Seesterne – der Pisaster ochraceus – kommt häufig an der nordamerikanischen Pazifikküste vor und gilt als Schlüsselart im dortigen Ökosystem. Der Seestern ist der Hauptfeind der kalifornischen Miesmuschel vor Ort. Er vermindert die Anzahl der Miesmuscheln und schafft so die Voraussetzungen für das Überleben von vielen anderen Arten. Würde der Seestern von der Küste verschwinden, hätte dies negative Auswirkungen auf die Biodiversität. (5)

Seeotter
Seeotter fressen Seeigel und Seeigel ernähren sich von Seetang. Werden Seeotter aus einem Gebiet vertrieben oder ausgerottet, vermehren sich die Seeigel und diese wiederum fressen den Bestand an Seetang auf. Das wirkt sich negativ auf viele Fischarten aus, da deren Jungtiere auf das Versteck zwischen dem Seetang angewiesen sind. Dies hat dann wiederum einen Einfluss auf Lachse, Seevögel und Möwen und in einem weiteren Schritt sogar auf Bären (die z.B. in Alaska Lachse als Nahrung nutzen). (5)

Hai
Die Hai-Bestände gehen aufgrund der Überfischung, illegalen Fischerei und auch durch den Plastikmüll im Meer zurück. Verschwindet der Hai aus der Nahrungskette, können sich kleinere «Unterwasser-Jäger» stark vermehren, da sie keinen Feind mehr haben. Sie erbeuten folglich grosse Menge an Fischen, die sich von Plankton ernähren, worauf eine starke Zunahme von Plankton folgt. Diese Plankton-Massen bedrohen dann Korallenriffe und die bestehende Artenvielfalt des Ökosystems. (5,6)

Wieso ist die Biodiversität in den Gewässern in Gefahr?

Der Mensch hat sich in den letzten Jahrzehnten ziemlich «breit gemacht». Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Küstenregionen, an Seen und in – sowie auf – den Meeren. Unzählige Tiere und Pflanzenarten (darunter auch besonders wichtige Schlüsselarten) werden verdrängt. Die Artenvielfalt nimmt ab und die Ökosysteme verändern sich. 

Die Biodiversität ist auch aufgrund der Umweltverschmutzung und der Klimaerwärmung in Gefahr. Die Meere sind für mindestens 50% unserer Sauerstoffproduktion verantwortlich!7 Der Sauerstoff wird von Mikroalgen, dem sogenannten Phytoplankton durch Photosynthese produziert. Der, seit Jahren erhöhte, Treibhausgasausstoss wirkt sich auch auf die Meere aus. Der CO2-Gehalt im Wasser steigt an, wodurch der pH-Wert des Meerwassers und die Ozeane immer saurer wird. Dies verschlechtert die Lebensbedingungen von Muscheln, Schnecken, Korallen und dem Sauerstoffspender Phytoplankton. (8)

Die steigenden Temperaturen, die sich auch im Meer zeigen, wirken sich zusätzlich negativ auf Fische und Meerestiere sowie Korallenriffe aus und bedrohen die Biodiversität unter Wasser. Bereits heute sind etwa zwei Drittel der Korallen­riffe welt­weit ernst­haft gefährdet. (9)

Zusätzlich macht die weltweite Verschmutzung der Meere durch Müll, Dünger, Pestizide und Chemikalien dem Öko­system zu schaffen. Nach Schätzungen gelangen z.B. jedes Jahr zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik­müll in die Meere. Ein Teil dieses Mülls sind Gegenstände, wie Plastikflaschen oder -säcke. Ein anderer Teil stammt aber auch von Fischerbooten. Bis zu 10’000 Fischernetz-Teile treiben jährlich in den Meeren. Darin können sich Wale oder Delfine verheddern und verenden. (10)

Last but not least: Unsere Gewässer sind überfischt. Seit Beginn des industriellen Fischfangs sind unter anderem die Bestände von Thunfisch um bis zu 90% geschrumpft.11 Generell gelten ein Drittel aller erfassten Bestände als über­fischt und 60 Prozent der Bestände als stark gefischt oder stehen an der Grenze zur Überfischung. Durch dieses Ungleichgewicht können sich beispielsweise Quallen ungehindert vermehren, was die Biodiversität zusätzlich negativ beeinflusst. (12)

Was kann eine Einzelperson zur Stärkung der Biodiversität in den Gewässern tun?

Damit leistest du einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität:

  • Korrekte Entsorgung von Plastik (PET-Flaschen, Plastiksäcke, Verpackungen etc.) und generelle Reduktion von Plastik im Alltag.
  • Alternativen zu Fisch und Meeresfrüchten konsumieren: Sinkt die Nachfrage nach Fisch und Meerestieren langfristig, können sich die Bestände erholen und die Artenvielfalt gestärkt werden. In den Läden gibt es unter anderem vegane «Fischstäbchen», «Thunfisch» oder «Lachs» zu kaufen. Zudem gibt es auf unserem Blog Rezepte, wie vegane Laxpasta und vegane Calamari zum Nachkochen. 
  • Klimaschutz für eine nachhaltige Zukunft und gesunde Gewässer: Beispielsweise über die vegane Ernährung! Durch eine pflanzliche Ernährung werden weniger Treibhausgase ausgeschüttet, als durch eine Ernährung mit tierischen Produkten.(13,14) Der persönliche Treibhausgasausstoss kann zusätzlich über die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst werden. Es ist sinnvoll, mit Velo und ÖV statt Auto und Flugzeug unterwegs zu sein. (14) 

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