Medikamente und Impfungen: Ohne Tierleid – Geht das?(Teil 2/3)

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Im ersten Teil unserer Arznei-Mittel-Serie auf dem Blog ging es um Tierversuche. Im zweiten Teil beleuchten wir unterschiedliche tierische Inhaltsstoffe in Arzneimitteln und was es mit dieser Thematik, speziell für Veganer*innen auf sich hat.

Wirk- und Hilfsstoffe tierischer Herkunft

Arzneistoffe tierischer Herkunft lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Gruppe A ist für vegan lebende Menschen «unproblematisch». Sie wurden historisch aus Tieren hergestellt, werden heute aber fast ausschliesslich im Labor produziert(zum Beispiel Insulin).
  • Gruppe B können sowohl von Tieren, als auch von biotechnischer Erzeugung stammen(zum Beispiel: Hyaluronsäuren).
  • Gruppe C sind Wirk- oder Hilfsstoffe, für die es noch keine tierfreie Alternative gibt (zum Beispiel Tannalbin).

Wirkstoffe

Diverse Wirkstoffe basieren auf tierischen Produkten. Das ist mitunter ein Grund, weshalb Medikamente nicht vegan sind. Einige Beispiele sind:

  • Heparine (Blutverdünner) basieren auf Magenschleimhäuten von Schweinen. 
  • Chondroitinsulfat wird unter anderem aus Organen von Rindern, Schweinen, Hühnern oder Fischen hergestellt.
  • Oder wusstest du, dass Insulin vor allem früher aus Bauchspeicheldrüsen von Schweinen und Rindern «gewonnen» wurde? Heute sind zum Glück nur noch circa ein Prozent der auf dem Arzneimittelmarkt verkauften Insuline tierischen Ursprungs. 

Hilfsstoffe

Doch auch wenn der Wirkstoff nicht tierischen Ursprungs ist, kann es sein, dass Medikamente nicht vegan sind. Nämlich aufgrund ihrer sogenannten Hilfsstoffen.

  • Laktose wird als Füllmittel verwendet. 
  • Gelatine wird, ähnlich wie bei Süssigkeiten, als Bindungsmittel verwendet. (Falls du mehr über Gelatine erfahren möchtest, findest du in diesem Beitrag spannende Infos.)
  • Wollwachs wird aus Schafwolle hergestellt und wird in halbfesten Arzneimittel und Kosmetika verwendet.
  • Bienenwachs wird aus geschmolzenen Bienenwaben produziert und wird unter anderem als Überzugsmittel von Tabletten eingesetzt.  

Impfungen

Viele Impfungen werden aus menschlichen oder tierischen Substanzen hergestellt. Dazu gehört zum Beispiel die Impfung gegen Gelbfieber «Stamaril», bei der Laktose und Hühnerembryos verwendet werden. Oder die Impfung «Revaxis» gegen Diphtherie, für deren Herstellung  Nierenzellen von Affen «gewonnen» werden.

Homöopathika

Auch wenn es vielleicht anders erwartet wird: Auch sogenannte alternativ-medizinische Arzneimittel sind oft nicht vegan, da sie zum Beispiel Bienenwachs enthalten.

In einer Tabelle der Deutschen Apotheker Zeitung findest du auf einen Blick schnell heraus, ob  Arzneistoffe, die in vielen handelsüblichen Medikamenten zu finden sind, tierische Bestandteile enthalten. Auch vegane Alternativen sind direkt aufgelistet:

In diesem Artikel von der Deutschen Apotheker Zeitung findest du eine Auflistung diverser weiterer tierischer (und menschlicher) Inhaltsstoffe von Arzneimittel.

Was ist eigentlich mit Generika?

Generika sind «kopierte» Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff wie das Original. Wenn das Original also tierische Stoffe enthält, ist auch das Generikum nicht vegan.

Allerdings mussten keine Tierversuche durchgeführt werden, damit die Generika zugelassen werden.

Fazit

Herauszufinden, welche Arzneimittel vegan sind und welche nicht, kann oftmals ganz schön herausfordernd sein. Einige Inhaltsstoffe müssen nicht explizit gekennzeichnet  sein und die Packungsbeilagen sind, zum Vorteil der Pharmaindustrie, so formuliert, dass nicht auf den ersten Blick ersichtlich wird, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Um sicher zu gehen, ob es sich um ein veganes Arzneimittel handelt, kann der*die Hersteller*in angefragt werden. 

Selbstverständlich empfehlen wir, jede notwendige Therapie durchzuführen. Schliesslich kannst du dich viel effizienter für die Tiere einsetzen, wenn du gesund bist und dich gut fühlst.

Auch in der Massentierhaltung werden Medikamente, wie zum Beispiel Antibiotika eingesetzt. Mehr dazu erfährst du in unserem Blogbeitrag «Die Gefahr von Antibiotika in der Massentierhaltung».

Quellen:

https://www.pharmawiki.ch (Stand: 13. März 2023)

Veganblatt: «Warum Medikamente nicht vegan sind» (Stand: 13. März 2023)

«Vegane Alternativen bei Schnupfen, Husten und Co.» (Stand: 13. März 2023)

 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 14. März 2023)

https://www.peta.de/ (Stand: 13. März 2023) 

https://www.fkb.li/(Stand: 14. März 2023)

Wusstest du, dass sich die Vegane Gesellschaft Schweiz aus Spenden und Mitgliedschaften finanziert? Unterstütze uns noch heute mit einer Mitgliedschaft und hilf uns, den Veganismus in der Schweiz mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit und spannenden Projekten zu fördern!

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