Wildtier und Mensch – zusammen durch den Frühling

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In keiner anderen Jahreszeit sind so viele Wildtiere anzutreffen wie im Frühling. Sie sind auf der Suche nach einem ruhigen, geschützten Plätzchen, um ihre Jungen grosszuziehen. Wie können wir sie dabei unterstützen? Und was, wenn sie verletzt sind?

Allgemeine Regeln

Wildtiere brauchen, gerade in den Frühlingsmonaten, Ruhe. Teilweise sind sie noch geschwächt von den harten Wintermonaten, manchmal haben sie bereits Jungtiere, die noch nicht selbstständig flüchten können. Damit Mensch und Tier die Natur nutzen können, gibt es einige Regeln. Das oberste Gebot lautet: Rücksichtsnahme! Die Bedürfnisse der Wildtiere in der Natur sind vor unseren Bedürfnissen einzuordnen.

Der kleine aber feine Unterschied

Hast du dir schon mal Gedanken zum Unterschied zwischen Wildruhezonen und  Wildschutzgebieten gemacht? 

Wildruhezonen gelten als Rückzugsgebiete für Tiere und Vögel. Je nach Gebiet dürfen sie während bestimmten Jahreszeiten oder das ganze Jahr über nur begrenzt benutzt werden.

Wildschutzgebiete sollen vor allem den Schutz von auserwählten Tierarten sowie deren Lebensräume fördern. 

Ausserdem gibt es empfohlene und rechtsverbindliche Schutzzonen! Spannend, oder? Falls du dir unsicher bist, um was für ein Gebiet es sich handelt, hilft dir die Karte von SwissTopo weiter. Die gelb markierten Gebiete sind empfohlen und die roten verbindlich. 

Wenn du über so eine Zone oder Gebiet stolperst, ist es das Wichtigste, dass du das Gebiet umgehst oder die markierten Wege nicht verlässt. 

Leinenpflicht

Damit Hunde nicht stöbern und die Wildtiere aufschrecken, gibt es kantonal geregelte Leinenpflichten. Teilweise gelten sie «nur» im Waldgebiet, manchmal sind sie temporär oder ganzjährig. Hier findest du eine Liste, welche Regelung zur Leinenpflicht in deinem Kanton gilt.

Was ist denn nun, wenn du einem Tier begegnest?

Auch wenn das Tier noch so süss ist und dich mit grossen (ängstlichen) Augen anschaut, gilt: NIEMALS ein Tier kopflos anfassen! 

Was kann ich machen, wenn ich einen Vogel finde?

Ob ein Küken aus dem Nest gefallen ist oder ein Vogel in die Fensterscheibe geflogen ist: Du möchtest natürlich sofort helfen! 

Bei Jungvögel wird zwischen zwei Phasen –  Nestlingen und Ästlingen – unterschieden. Während Ästlinge im Normalfall von den Eltern weiterversorgt werden, müssen Nestlinge oftmals von Hand aufgezogen werden. Wenn es die Situation zulässt, also keine Gefahr wie zum Beispiel eine Strasse oder Katze in der Nähe ist, solltest du die Jungvögel aus sicherer Entfernung beobachten.

Wenn du feststellst, dass das Jungtier vermutlich verwaist ist, kannst du Rücksprache mit einer Vogelwarte deiner Region nehmen.

Der Entscheidungsbaum der Vogelwarte Sempach kann dir bei deinem weiteren Vorgehen helfen, wenn du einen vermeintlich verletzten Vogel antriffst. 

Jede Vogelart bevorzugt ein anderes Nest! Du kannst ganz leicht ein eigenes Nest für deine Lieblingsvogelart bauen und mit etwas Glück kannst du nächsten Frühling die Aufzucht der Vögel beobachten. 

Wie kann ich Frösche bei ihrer Wanderung helfen?

Im Frühjahr machen sich verschiedene Amphibien (Frösche, Kröten und Molche) auf zu ihrem Laichplatz und müssen dazu oftmals Strassen überqueren. An vielen Orten wurden zum Glück bereits Massnahmen zum Schutz der Amphibien ergriffen, wie zum Beispiel kleine Tunnels oder Absperrungen, damit die Amphibien eingesammelt und auf die andere Seite gebracht werden können. Es braucht immer wieder engagierte Menschen, die bei der Überquerung helfen! Bei deinen regionalen karch*-Vertretern erhältst du alle Infos.

Süss! Du hast Bambi gefunden!

Stop Stop Stop! NICHT ANFASSEN! Rehkitz sind geruchlos, damit die natürlichen Feinde (Fuchs, Wolf, etc.) keine Chance haben, sie zu finden. Rehkitze nehmen also schon bei kurzem Kontakt den Geruch des Menschen oder Hundes an. Das führt dazu, dass seine Mutter es verstösst und es verhungert oder von seinen Feinden gefunden wird. Wenn das Rehkitz also aus einem Gefahrengebiet herausgebracht werden muss, sollte es nur mit Grasbüschel weggetragen werden. Auch hier lohnt sich die Rücksprache mit der Forstwarte oder Bauern.  

Good to know: Die Rehe setzen (=gebären) oftmals in Wiesen. Sogenannte Multikopter können den Bäuer*innen helfen, Rehkitz vor dem Mähen ausfindig zu machen und somit zu retten, indem sie es weg bringen oder ihren Liegeplatz markieren. 

Ein Igel läuft über die Strasse

Schwache, verletzte oder elternlose Igel sind häufig daran zu erkennen, dass sie am Tag unterwegs sind. Normalerweise sind Igel nämlich nachtaktiv. Jungtiere werden oftmals von den Eltern einige Stunden alleine gelassen und sollten deshalb, wenn die Situation nicht gefährlich ist, erstmals beobachtet werden. Ein gefundener Igel sollte nur nach Rücksprache mit einer Igelfachstelle gefüttert werden!

Igel sind ausserdem reviertreu. Dies bedeutet, dass sie nicht zu weit von ihrem Fundort weggebracht werden sollten. 

Dort sind Welpen! Fuchswelpen? 

Auch wenn Fuchswelpen dem Menschen gegenüber zutraulich und neugierig sein können, heisst das nicht unbedingt, dass sie hilfsbedürftig sind! Auch wenn du einen Welpen alleine antriffst, er aber keinen verletzten oder schwachen Eindruck macht, braucht er im Normalfall keine Hilfe. Die Eltern sind vielleicht am Futter suchen, kundschaften einen neuen Bau aus oder haben sich schlafen gelegt. Wenn du dir unsicher bist, lohnt es sich auch hier, Rücksprache mit der regionalen Forstwarte zu nehmen. Hier findest du eine Liste mit Situationen, in denen Fuchswelpen (keine) Hilfe benötigen.

Ich habe keines der oben genannten Tiere gefunden, sondern ein… 

Wenn du ein Eichörnchen, eine Fledermaus oder einen spezifischen Vogel gefunden hast, können dir diese Pflegestationen Auskunft geben. 

Du möchtest Bienen helfen? Wir haben dir fünf Tipps zusammengestellt. 

Fazit

Oftmals wirken Tiere auf den Menschen schutzbedürftiger, als sie tatsächlich sind. Sie sollten NIEMALS einfach so angefasst werden und die Rücksprache mit Fachstellen kann in vielen Fällen Klarheit über das richtige Vorgehen verschaffen. Es lohnt sich, einen Link mit regionalen Telefonnummern von Wildtierfachstellen abgespeichert zu haben, um im Ernstfall schnell zu handeln.

Nun steht deinen Abenteuern in der Natur nichts mehr im Wege! Nimm Rücksicht auf die Tiere und erlebe unvergessliche Momente. Viel Spass!

Es gibt natürlich auch Wildtiere, die bei uns nur im Zoo angetroffen werden. Wir beleuchten die drei grosse Mythen von Zoos genauer. 

Das Gegenteil von Wildtieren sind sogenannte Haustiere. Ist es legitim Haustiere zu haben?

Der «richtige» Umgang mit Tieren ist immer auch eng mit ethischen Fragen verbunden. Hier findest du 10 spannende Bücher über Tierethik

*Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz

Quellen

info.skitourenguru.ch (26.04.23)

birdlife.at (26.04.23)

fuchs-hilfe.de (26.04.23)

karch.ch (26.04.23)

rehkitzrettung.ch (26.04.23)

vier-pfoten.ch (26.04.23)

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